Sonntag, 31. Januar 2016

Eschi Fieges Mittagstisch

Eschi, ich lade mich zum Essen ein! 

Eschi Fieges Kochbuch heißt Mittagstisch – Leidenschaftlich vegetarisch und feiert das Revival des Mittagessens. Das wunderbare Buch erscheint im Brandstätter Verlag


 

Meistens zweimal in der Woche lädt die Autorin Freunde, deren Freunde und Bekannte zum Mittagstisch in ihre gemütliche Wohnung am Wiener Naschmarkt ein. Hier wird bei einem 3-gängigen vegetarischen Menü die Lust am Mittagstisch wiederentdeckt. Vegetarische Küche schmeckt nicht nur wunderbar, sie macht satt und glücklich. Die Autorin ist Köchin aus Leidenschaft und beeindruckt mit ihrer großherzigen Gastfreundschaft. 

Zur Aufmachung des Buches:
Mit einem an die 60er Jahre erinnernden grauen Einband mit rosafarbenen Obst- und Gemüsesorten kommt dieses Buch flott daher. Um das Buch herum ist eine rosakarierte gefaltete Papiertischdecke gebunden. Das ist mal eine ganz besondere Idee.


Das Buch ist nicht zu schwer, liegt aber gut in der Hand und hat ein praktisches Lesebändchen. Natürlich auch in rosa! 
Die Aufteilung der Rezepte im Buch erfolgt ganz klassisch in Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen. Hier hat jeweils ein Rezept eine Doppelseite und ein Foodstylist hat ansprechende Fotos dazu beigesteuert. 

Das Besondere an Eschis Kocherei scheinen die kreativen Zusammenstellungen ihrer Rezepte und auch Menüs zu sein. Sie ist mit Liebe und Ideenreichtum bei der Sache und das merkt man den Gerichten auch an. Zur Auflockerung hat sie kleine Anekdoten eingebaut, die einfach Spaß machen und die Küche zur Spielwiese erklären.

Die Rezepte können durch kreative Köche mit eigenen Ideen verändert werden und dazu dienen auch Eschis "Spielanleitungen", die als Ratschläge dienen sollen.

Besonders gelungene und nachkochbar klingende Rezepte sind für mich:


- Erbsensuppe mit Ingwer und Minze, dazu Blätterteigstangen
- Kohlrabivitello mit Dillsauce
- Karottenhumus
- Gemüsecurry
- Parmigiana
- Birnen, Bohnen und Kartoffelpüree
- Quarkauflauf mit Zitrussalat
- Kirschkuchen (ohne Backpulver)

Im Anschluß folgen einige Grundrezepte, die im Buch schon verwendet wurden und zum Schluss gibt es noch ein alphabetisches Rezeptregister.

Hier vertraut man der Autorin mit ihren Vorschlägen für gelungene und ungewöhnliche 3-Gang-Menüs. Die Schwierigkeitsstufen muss man selber einschätzen, dazu gibt es keine Angaben. Ebenso gilt das auch für die Zeit der Zubereitung. Die Koch-, Back- und Garzeiten sind natürlich vorhanden.
Was ich ein wenig kritisiere, sind einige exotische Gewürze (wie Kurkuma, Koriandersamen oder Orangenblütenwasser) die man zwar besorgen kann, aber sicher nicht so häufig verwendet. 

Bei der Auswahl der Gerichte möchte ich besonders die außergewöhnlichen "Experimente" und die vielseitige Auswahl an vegetarischen Köstlichkeiten lobend erwähnen.  Da gibt es Zusammenstellungen, die ich nie probiert hätte, wie z. B. Bohnenparfait mit Joghurtsauce oder gemischter Bohnentopf mit Bratapfel.
Die Kalorienangaben fehlen gänzlich, was in meinen Augen aber kein Nachteil ist. Hier soll ja auch gegessen, nicht gerechnet werden!


Dieses wunderschöne Buch verspricht vegetarische Leidenschaft in den Gerichten und ich denke, die Rezepte machen da wirklich mit! Sicherlich werde ich den ein oder anderen Vorschlag nachkochen und freue mich schon auf kommende Gaumenfreuden und neue Ideen in meiner Küche!
Eine gelungene Hommage an das Kochen für Freunde und Familie!



Freitag, 29. Januar 2016

Das Haus des Windes - Louise Erdrich

      

Ergreifender Roman über menschliche Schicksale im Indianerreservat! Traurige und lustige Szenen geben Tiefgang und wirken noch lange nach!

Louise Erdrich ist Halbindianerin und schrieb 2012 den Roman Das Haus des Windes für den sie mit dem National Book Award ausgezeichnet wurde. Der Roman ist jetzt als Taschenbuch vom Aufbau Verlag erhältlich.


Sommer 1988 in North Dakota
Ein altes Haus, eine ungesühnte Schuld und die Brüste von Tante Sonja – Louise Erdrich führt uns nach North Dakota. Im Zentrum ihres gefeierten Romans steht der 13jährige Indianer Joe, der ein brutales Verbrechen an seiner Mutter rächt und dabei zum Mann wird.


                                   


"Wir hatten beide das Gefühl, dass sie einem Ort der äußersten Einsamkeit entgegenging, von wo sie vielleicht nie mehr zurückkommen würde." (Joe über seine Mutter Zitat: S.58)


Diesen hochgelobten Roman wollte ich ihn unbedingt lesen. Jetzt bin ich total ergriffen, fast sprachlos, so intensiv hat mich dieses Buch gepackt.

Der junge Joe lebt mit seinen Eltern in einem Indianerreservat. Seine Mutter Geraldine arbeitet im Büro für Fragen der indianischen Stammeszugehörigkeit und sein Vater ist Stammesrichter.
Joe erzählt aus seiner jugendlichen Sicht in zwar einfacher, aber recht eindringlicher Sprache, manchmal humorvoll, dann wieder traurig und immer auf eine realistische, ehrliche Art, wie das Schicksal ihm und seiner Familie in diesem Sommer 1988 mitgespielt hat.
Denn seine Mutter wurde Opfer einer brutalen Vergewaltigung, der Tatort ist aufgrund territorialer Landesgrenzen mit verschiedenen Rechtsbehörden nicht juristisch eindeutig zuordnungsfähig, alte Gesetze machen die Verurteilung Weißer schwierig und Joe macht sich mit seinen Kumpels selbst auf die Tätersuche.

Es ist ein ergreifend geschriebenes Buch und zeigt nicht nur eine furchtbare realistische Geschichte einer Familie, sondern auch ein vielschichtiges authentisches Bild der indigenen Bevölkerung und deren Leben in den Reservaten mit Alkohol, Arbeitslosigkeit und staatlicher Abhängigkeit. Der Leser lernt viel über die Traditionen und mystischen Riten der Indianer, und erkennt betroffen die ziemlich willkürliche Art der Rechtssprechung, die man so eigentlich nicht für möglich hält. Aber man hat auch Einblick in die Denkweise Jugendlicher, die mit Star Trek ihre Idole leben und erwachsen werden, manchmal schneller als normal.

Die Geschichte handelt von einem grausamen Verbrechen, an dem eine harmonische Familie fast zerbricht und der jugendliche Sohn sich zwischen katholischer Religiösität und spiritueller Naturreligion die Absolution für eine sühnende Tat sucht. Es ist ein Coming-of-age Roman, der die aufkommende Sexualität der Jugendlichen deutlich macht und auch mit anderen Figuren gerade körperliche Gefühle vorführt. So steht Tante Sonja als weibliches Traumbild der Jungen dar, aber auch die alte Grandma Thunder hat einige unerhörte Sprüche auf Lager, die den Jungen rote Köpfe beschert und den Leser amüsiert. Eine humorvolle Person, die auch im hohen Alter für aufregende Stimmung sorgt.
Diese skurrilen Figuren nehmen den Leser gefangen und bringen Einblick in traditionelles Leben der Indianer und ihre mystischen Erzählungen wie die über die Wiindigos, die Seelenfresser, die über Menschen herfallen wie vielleicht auch über Joes Mutter. 


Findet Joes Mutter ins Leben zurück? Wie kann ihr Sicherheit zurückgegeben werden? Das sind die zentralen Fragen, die sich mir stellten. Am Ende gibt es so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit, aber mit einem klaren Rechtsbruch. 
 


Dieser Roman ist eine eindringliche Schilderung mit vielen Facetten: indianische Traditonen, Freundschaft und ein schlimmes Verbrechen werden hier mit viel Einfühlungsvermögen zu einer komplexen Handlung verwoben, die den Leser mitnimmt und noch lange nachhallt. Höchste Leseempfehlung von mir!


  ***Leserundenexemplar von lovelybooks - Vielen Dank
             an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Buches

                               und die nette Leserunde!***

 

Donnerstag, 28. Januar 2016

Wunderschöne Buchpost

Auch die letzten Tage erreichten mich wieder ein paar wunderschöne Bücher, auf die ich mich sehr freue!

 

Bei Lovelybooks habe ich aus dem Aufbau Verlag den Roman "Das Haus des Windes" für eine Leserunde bekommen. Es ist sehr vielschichtig und hat so mich gepackt, dass ich die Geschichte über Indianer und ihr Leben in Reservaten am Beispiel des Protagonisten Joe verschlungen habe. Die Rezension kommt demnächst.  









Ebenfalls aus dem Aufbau Verlag stammt der Roman "Der Sommer der Schmetterlinge" von Adriana Lisboa. Dies ist ein Buchgewinn von Lovelybooks und handelt von der Unmöglichkeit des Vergessens. Ein fesselnder, poetischer Roman über große Gefühle und dunkle Leidenschaften, der in Brasilien spielt.










Mit der lieben Petra habe ich für unsere Krimileidenschaft dieses Buch eingetauscht: hier geht es um den Beginn einer Krimiserie im mörderisch heißen Cartagena im spanischen Hochsommer. Auf den mir bisher unbekannten Autor Ulrich Brandt bin ich schon sehr gespannt.

"Danke liebe Petra und wir tauschen gerne mal wieder!"






Aber nun zu meinem "optischen" Highlight der Woche! Sieht dieses Buch nicht wunderschön aus?


"Rotwein für drei alte Damen" stammt von der finnischen Autorin Minna Lindgren und erscheint bei Kiepenheuer & Witsch. 
Das Lovelybooks Team ist auch für diesen Neuzugang verantwortlich.  

Herzlichen Dank! 
Ich geh dann mal lesen! :-) 




Mittwoch, 27. Januar 2016

Deine Briefe lege ich unter die Matratze. Sara Schwardt/Astrid Lindgren

Ein Briefwechsel, der zeigt wie liebenswürdig und großherzig Astrid Lindgren war!

 

"Deine Briefe lege ich unter die Matratze. Ein Briefwechsel 1971-2002", so heißt die Veröffentlichung der Briefsammlung zwischen Astrid Lindgren und Sara Schwardt aus dem Oetinger Verlag.

Die zwölfjährige Schwedin Sara Ljungcrantz richtet 1971 einen Brief  an die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Sara will Schauspielerin werden und erhofft sich dabei Unterstützung. Die Schriftstellerin, die es sonst bei einem kurzen Brief an ihre Fans belässt, antwortet - und schreibt Sara immer wieder. In 30 Jahren kommen über 80 Briefe zusammen. 



"Life is not so rotten as it seems" - das Leben ist nicht so mies, wie es erscheint.
 

Astrid Lindgren ist für mich der Inbegriff einer Autorin. Ihre Figuren, allen voran Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga trugen mich durch meine Kindheit. Ihr verdanke ich meinen Leseeifer, Phantasie und viele Geschichten, an die ich mich auch heute noch gern erinnere. Welches Bild zeigt sich nun in den Briefen über die Person Astrid als Mensch?

Sara, 12 Jahre alt, schwänzt und ist unbeliebt in ihrer Schule. Sie  möchte Schauspielerin werden. In ihrem Brief an Astrid Lindgren bittet sie sie um Hilfe für eine Hauptrolle und kritisiert gleichzeitig die schauspielerische Leistung von Annika und Thomas in der Pippi Verfilmung. Die Absage Lindgrens ist scheinbar überdeutlich ablehnend und Sara entschuldigt sich für ihr Anliegen. Diese erste Antwort Lindgrens ist nicht mehr existent, zu eindeutig war vielleicht die Kritik. Jedenfalls schweigt sich Schwardt über den Inhalt aus, angeblich aus Rücksicht auf die Autorin. Was sie aber nicht davon abhält, diese Briefe zu veröffentlichen, die auf Wunsch Astrid Lindgrens unter Geheimhaltung fielen. Waren es finanzielle Gründe oder der Reiz auch berühmt zu sein?

Doch etwas an ihrem Entschuldigungs-Brief rührt die Autorin und es entsteht ein tieferes Interesse für das sprachgewaltige, aber auch schwierige Kind. in den folgenden Jahren gibt es einen regen Briefwechsel, der zeigt wie Astrid Lindgren dem Mädchen Mut zuspricht und sie zu einem positiven Selbst aufbaut, sie immer wieder motiviert. Manchmal kommt mir das Ganze wie eine psychologische Hilfe vor, denn Astrid Lindgren hielt an diesem Briefwechsel trotz eigener Probleme oder Zeitmangel fest.
Ich glaube, Astrid Lindgren ist wohl wirklich so ein liebenswürdiger und herzlicher Mensch gewesen, wie es aus den Briefen zu ahnen ist.
Sie mischte sich immer wieder in aktuelle politische Debatten ein und kämpfte bis zu ihrem Tod 2002 für die Rechte von Kindern. 

Doch nun zu Sara! Sie ist ein schwieriger Typ und wurde von Astrid Lindgren stets respektiert und wiederholt ermutigt, ihr Leben in den Griff zu bekommen und auf einen guten Ausgang zu hoffen. Ob es das Schwänzen war, die Raucherei oder ihr angeblich geringes Selbstbild, Astrid fand die richtigen Worte, um dem Kind Verständnis und Nähe zu spenden. Auch als Teenie zeigt Sara wie sie um Aufmerksamkeit buhlt. Sie bezeichnet sich als häßlich, um von ihrer Brieffreundin das Gegenteil zu hören/lesen. Sie bekam stets eine liebevolle Antwort, auch wenn Astrid selbst Sorgen hatte. Wie es Astrid ging, dafür hat sich Sara aber nie wirklich interessiert.
Denn als wirklich Trost nötig war, Lindgren hatte ihren Bruder und die Haushälterin verloren, kam von Sara kein Brief, keine Anteilnahme. 



Diese Brieffreundschaft ist in meinen Augen eine sehr einseitige und zeugt von dem selbstlosen Einsatz einer wunderbaren Frau und einem großherzigen Menschen, Astrid Lindgren. Inwieweit die Briefe von Sara ehrlich waren, bleibt für mich fraglich. Mich hat die Bettelei nach Jobs und Geld unangenehm berührt und besonders die Veröffentlichung der Briefe unter Missachtung des Geheimhaltungswunsches erscheint mir suspekt.
 

 

Montag, 25. Januar 2016

Auch morgen werden Rosen blühen - Clara Sternberg

Gefühlvoll und mitreißend geschriebener Roman über einen Neuanfang!

Clara Sternberg schrieb den Roman Auch morgen werden Rosen blühen. Das Buch erscheint 2016 im Aufbau Verlag.



Alma ist Mitte 50, hat einen sie erfüllenden Job, liebt Gartenarbeit und hat wunderbare Freunde. Als sie einen Herzstillstand erleidet, wird sie zwar gerettet, doch danach stellt sie ihr bisheriges Leben in Frage. Was ist aus ihren Träumen geworden, wo ist die Familie, die sie sich gewünscht hat und was braucht sie, um glücklich zu sein? Kann man verpasste Chancen auch nachholen? Sie sucht nach Antworten und findet... Neuen Lebensmut.





"Man sieht nur mit dem Herzen gut,
das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

(Antoine de Saint-Exupéry)


Diesen Roman habe ich sehr genossen. Es geht um die Aufarbeitung einer Nahtoderfahrung, die das Leben der Protagonistin Alma aus der Bahn wirft. Nicht nur ihr Herz kommt aus dem Gleichgewicht, auch sie selbst schwankt, fühlt sich kraftlos und leer und fragt sich, was ihr wichtig und ob sie auch glücklich ist. Auch ihre Kinderlosigkeit macht ihr zu schaffen. Sie hinterfragt ihr Leben, ihre Wünsche und Gefühle und wagt schliesslich einiges.

Es ist eine Geschichte, die tief in die Emotionenkiste hinein greift, ohne kitschig zu wirken. Denn die Gefühle, Ängste und Gedanken Almas sind authentisch dargestellt und zeigen, wie die Wege im Leben nicht immer geradlinig verlaufen, sondern auch mal Tiefen aufweisen, aus denen man gestärkt und glücklicher als bisher hervor gehen kann. Denn auch jenseits der 50 kann man noch eine neue Liebe finden. Man muss nur seinem Herzen vertrauen und etwas Mut haben.
Wie Alma von ihren Freunden Unterstützung und Hilfe bekommt, ist sehr mitfühlend beschrieben. Hier kommen einige empathische Figuren zu Wort und man fühlt sich in ihrer Gemeinschaft einfach wohl. 
Die Charaktere sind detailreich gezeichnet und zeigen in ihrem Leben verschiedene Entwicklungen, die interessant zu beobachten sind. Die Figur der Katrin wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Auch sie hat ihr altes Leben umgekrempelt und wagt Neues.

Clara Sternberg erschafft mit ihren Beschreibungen der bunten Blumenwelt, schönen Gärten und anderen Schauplätze Berlins eine tolle Atmosphäre und bringt Stimmung und Farbe in den Roman, in den man als Leser versinkt. Gern möchte man die Örtlichkeiten besuchen und die Situationen im Roman nachempfinden.

Einen Punkt muss ich noch erwähnen: die Erste Hilfe spielt im Roman eine entscheidende Schlüsselrolle, die man auch im richtigen Leben Wert schätzen sollte. Jeder, Helfer und Geretteter, weiß das zu bestätigen. Daher sehe ich im Buch die unterschwellige Mahnung an alle, die Ersthelferausbildung ernst zu nehmen und gegebenenfalls aufzufrischen. 


"Auch morgen werden Rosen blühen" ist eine stimmungsvolle Liebesgeschichte, die flüssig und mitreißend zu lesen ist. Neue Chancen gibt es für jede Alterklasse, man muss nur offen dafür sein! 


    ***Leserundenexemplar von lovelybooks - Vielen Dank
             an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Buches und 

          an die Autorin für die nette Leserundenbegleitung!***


Samstag, 23. Januar 2016

Das verlorene Dorf - Stefanie Kasper

Geheimnisvoll, düster und unheimlich erscheint diese Dorfgemeinschaft. Fesselnd geschrieben, dennoch vorhersehbar!

Stefanie Kasper schrieb den historischen Mystik-Roman Das verlorene Dorf, der im Goldmann Verlag erscheint. 

Oberbayern 1844: Rosalie ist eine Waise, sie hat Leukopenie und wird mit ihrer hellen Haut und den leicht rötlichen Augen von den anderen Kindern ausgegrenzt. Sie verliebt sich in Romar, der aus
einem einsamen Walddorf stammt, um das sich unheimliche Gerüchte ranken. Allen Warnungen zum Trotz heiratet Rosalie Romar und folgt ihm in die merkwürdige Dorfgemeinschaft. Kurz nach ihrer Ankunft bemerkt sie schaurige Anzeichen für ein gruseliges Treiben im Dorf.   



Stefanie Kasper verbindet in ihrem atmosphärisch düsteren Roman die mystische Legende der Weißen Frau im Sachsenrieder Forst mit dem Dorf Haberatshofen in Bayern, welches Mitte des 19. Jahrhunderts von seinen wenigen Bewohnern unter anderem aus Wasserknappheit aufgegeben wurde. Heute erinnert ein Gedenkstein an die ehemalige Kapelle des Dorfes.
Dabei bedient sie sich einer Handlung, die Fiktion mit der geheimnisvollen Geschichte mischt und erzeugt mit ihrem dichten Erzählstil eine gruselige Stimmung, die mit schlimmen Ereignissen mehr und mehr bedrohlich wird.
Die Landschafts- und Stimmungsbilder haben mich tief mit in den Wald hineingenommen und die unheimliche Situation unter den Dorfbewohnern wirkten recht bedrückend und bedrohlich.
 
Anfangs verstehe ich die Außenseiterin Rosalie, die als Nachtmensch verschrien ist und ihr Glück bei ihrem Mann Romar sucht. Aus Liebe zu ihm folgt sie ihm in dieses mysteriöse Dorf, in dem Menschen mit Handicap und wahre Sonderlinge leben. Sie hat ihnen gegenüber keine Vorbehalte und arrangiert sich damit.

Als jedoch erste Anzeichen von Bedrohung auftreten, wird sie zwar misstrauisch, will aber die Wahrheit nicht erkennen. Zu glücklich ist sie mit Romar und eine Freundin hat sie ebenfalls gefunden. Hier wird die Geschichte etwas überzogen.
Die tragischen Ereignisse nehmen zu und sie reagiert immer noch nicht. In der Mitte des Buches war mir eindeutig bewusst, was in diesem Dorf passiert. Damit nahm automatisch die Spannung ab, ich habe aber dennoch die unterhaltsame Geschichte wegen der wunderbar schaurigen Atmosphäre und des lebendigen Schreibstils gern weiter verfolgt.

Die große Auflösung war keine Überraschung, die Gründe für die Gruseltaten sind abstrus und befremdend. Trotzdem ist dieser Roman durch die bildhafte Beschreibung von Wald, Stimmung und Geschehnissen etwas ganz Besonderes. 


Das verlorene Dorf enthält einen Hauch von Mystery, etwas Fantasy und auch reale Züge, die mit einem interessanten Schreibstil eine düstere Atmosphäre aufbauen. Ein unterhaltsamer Roman, für alle, die sich gern einer schaurigen Stimmung aussetzen wollen. 




Freitag, 22. Januar 2016

Schon wieder Buchpost!

Hallo meine Lieben!

Auch in dieser Woche hat mir der Paketbote wieder eine Überraschung vorbei gebracht! 

Auf Facebook habe ich beim Beck Verlag bei einem Gewinnspiel kommentiert und ...gewonnen!  

Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag!



Das sind die Bücher im Überblick und ich muss sagen, hier steht mir eine tolle Mischung zur Auswahl.  


Blaue Blumen von Carola Saavedra


Wie wunderbar dieses Cover hier genau zur Bettwäsche passt, das kann kein Zufall sein, sondern Schicksal!  


Der Mann, der das Glück bringt von Catalin Dorian Florescu:
 

Dieses Buch erscheint im Februar 2016 und führt den Leser in eine Familiengeschichte in die Welt New Yorks vor hundert Jahren und in das magische Universum des Donaudeltas. 

Euphoria von Lily King



Von diesem Buch habe ich bisher einige Rezensionen gelesen und bin schon sehr gespannt darauf. Das Cover zieht mich schon einmal magisch an!

Die Japanische Tasche von Adolf Muschg:

 

Ein echter Wälzer von fast 500 Seiten, der laut Inhaltsangabe von einer großen Liebe und ihrem tragischen Verlauf erzählt. 

Der Autor ist ein Schweizer Professor für deutsche Sprache und Literatur und er wurde mit verschiedenen Buchpreisen ausgezeichnet. 

Jetzt verabschiede ich mich ins Wochenende und lese mal, ihr seht ja, ich habe wieder ordentlich Nachschub zu "bearbeiten"!

Sonnige Wintergrüße und ein schönes Wochenende wünscht euch


sommerlese! 



Dienstag, 19. Januar 2016

Liebster Blog Award

Ich wurde nominiert von der lieben Anja von mein kleines Bücherzimmer
Vielen lieben Dank und dann mache ich mich gleich mal ans Werk!


Mal wieder habe ich eine Nominierung erhalten und freue mich darüber sehr, macht es doch immer wieder Spaß, die Fragen zu beantworten.
Diese Aktion hilft außerdem kleineren Blogs, bekannter zu werden und anhand der Antworten lernt man den Blogger besser kennen. Doch vorher gibt es noch einige Regeln, die ich auch kurz erwähnen möchte:



I. Den Blogger verlinken, der einen nominiert hat.
II. Die Fragen beantworten
III. Selber mehrere Blogs verlinken, die unter 200 Follower haben.
IV. Und diesen Bloggern deine 11 Fragen stellen.
V. Informiere die nominierten Blogger über die Nominierung und Deinen Beitrag.

Und hier meine Antworten zu den Fragen:

1. Magst du Indie Autoren?
   - Manchmal hat man Glück und findet tolle Schriftsteller, aber ich war auch schon ziemlich enttäuscht. Es wird schon einen Grund haben, dass Verlage die Skripte nicht auflegen wollen.

2. Welche Träume aus deiner Kindheit lebst du heute?
   - Ich habe eine Familie, die genauso ist wie ich sie mir früher gewünscht habe.

3. Welches sind die für dich drei wichtigsten Werte im Leben?
     - Liebe, Gesundheit und Humor

4. Wohin würdest du gerne reisen? 
    -  Ich war noch nie auf Island und die Vielfalt der Natur stelle ich mir wunderschön vor.

5. Was ist dein Lieblingsplatz zum lesen?
   -  Mein Bett oder mein Gartenstuhl auf der Terrasse, je nach Jahreszeit. 

6. Wie würdest du jemandem, der Blogs nicht kennt, erklären, was das ist?
   -  Es ist eine Art Tagebuch auf dem Computer mit einer persönlichen Seite einer Person, die von sich etwas mitteilen will oder über bestimmte Themen informieren möchte.

7. Hast du schon mal einen Blog wieder beerdigt? 
 -  Ganz einfache Antwort: Nein.

8. Was war dein schlimmster Tag beim Bloggen?
-  Ein Update des Computers, wobei einiges Geschriebene in den unendlichen Weiten des Computeruniversums verschwunden ist. Hat mich echt Nerven gekostet.

9. Hast du schon ein Ereignis, auf das du dich 2016 freust?
 - Oh ja, da gibt es so einige Sachen, auf die ich mich schon sehr freue. Eine Reise nach Italien, ein Besuch des Feuerwerkwettbewerbs in Hannover-Herrenhausen und private Feiern in meiner Familie und mit Freunden. 

10. Buchmesse - ja oder nein und wenn ja welche?
 -  Ich mag diesen Rummel nicht so und bin lieber in kleinen Buchläden unterwegs. Da kann ich in Seelenruhe stöbern, mich beraten lassen und mit anderen Kunden ins Gespräch kommen.

11. Was motiviert dich und lässt dich dranbleiben?
  -  Mein persönlicher Ehrgeiz und mein Durchhaltevermögen, aber auch Freude und Spass an vielen Dingen. 

Nun nominiere ich Jane, Nisnis , Nicoles Bücherwelt und Andrea von Karminrot Lesezimmer

Meine Fragen lauten:
1. Wo bewahrst du deine Bücher auf und wie viele besitzt du?
2. Hast du noch andere Hobbies ausser Lesen? :-))
3. Welches Genre liest du am liebsten und gib bitte den Lieblingsautoren an!
4. Liest du mehrere Bücher nebeneinander oder verwirrt dich das?
5. Welches war dein allererstes Lieblingsbuch?
6. In welchem Buch würdest du gern die Hauptrolle spielen/sein?
7. Welche Challenge hat dir bisher am meisten Spaß gemacht? 
8. Auf welches Buch oder Buch-Neuerscheinung freust du dich am meisten?
9. Liest du im Urlaub mehr als zu Hause?
10.Wie beurteilt deine Familie deine "Leseleidenschaft/L.-Macke"?
11.Kaufst du Bücher lieber online oder im Laden?

Nun wünsche ich viel Spaß beim Beantworten und sage: 


Ich bin dann mal lesen! 

     

Sterneneis - Kristin Marja Baldursdottir

Literarisch brillant erzählte Sozialkritik!

Der Roman Sterneneis schrieb die isländische Autorin Kristin Marja Baldursdottir 2011. Er erscheint im Fischer Verlag.

Gunnur ist um die 50 und Psychiaterin. Bei einem nächtlichen Einbruch werden Schmuck und technische Geräte gestohlen. Betroffen beschließt sie über das Wochenende in ihr Sommerhaus zu fahren. Doch statt sich von der bösen Überraschung zu erholen, wird ihr eine echte Herausforderung aufs Auge gedrückt: Ihre Innerarchitektin überlässt ihr unangemeldet die 14-jährige pubertäre Tochter Hugrún zur Betreuung. 
Als der DVD-Spieler nicht funktioniert, langweilt sich das Mädchen schnell. Gunnur beschliesst sie zu unterhalten, kocht mit ihr, geht Schlittschuhlaufen und macht Ausflüge zu einem bekannten Geysir im winterlichen Island.


Dieser Roman zeigt zwei sich fremde Frauen, die auf engstem Raum miteinander auskommen müssen. Gunnur erkennt, dass Hugrún von ihrer Mutter vernachlässigt wird, weil sie durch lange Arbeitstage kaum Zeit miteinander verbringen können. Gunnur beginnt aus ihrer eigenen Kindheit zu erzählen und Hugrún fordert es schliesslich regelrecht ein.
Gunnur sieht in Hugrún ein Reh. Meiner Meinung nach ist sie eher wie ein Elefant, denn sie ist taktlos und frech und benutzt Kraftausdrücke ohne mit der Wimper zu zucken. Man hat nicht den Eindruck, dass sie einen guten Eindruck hinterlassen will oder sich irgendwie erkenntlich zeigt, dass sich jemand ihrer annimmt.

So machen wir mit der Ich-Erzählerin Gunnur eine Zeitreise in die Vergangenheit. Auch Gunnur hatte keine leichte Kindheit, sie musste als Kind arbeiten, wurde die vier langen Sommermonate jedes Jahr zu einer Bauernfamilie zum Arbeiten geschickt und ihr wurde stets von ihrer Mutter nur Missachtung und keine echte Nähe geboten. Eine Ausbildung war für sie nicht vorgesehen. Der spätere Werdegang bringt ebenfalls schwierige Lebensbedingungen mit sich und man leidet mit ihr. Mit Disziplin und innerer Stärke erreicht sie jedoch ihre gesteckten Ziele. Richtig sympathisch wird sie mir jedoch nicht. Zu distanziert und teilweise hilflos steht sie der pubertären Hugrún gegenüber und lässt sich von ihr einwickeln. Dabei ist sie psychologisch ausgebildet, vermag aber nicht, ihr Grenzen zu setzen. 


Baldursdóttir geht es aber gar nicht um Sympathie für ihre Figuren, sondern sie möchte ein Gesellschaftsbild Islands aufzeigen.
Sie lässt hier ein Stimmungsbild entstehen und zeigt die sich verändernden Generationen, den Wandel in der weiblichen Sozialisation in Island. Diese unterschwellig eingebrachte Sozialkritik ist ihr gut gelungen. Aber auch die landschaftlichen Schönheiten Islands werden im Roman deutlich.


Dieses Aufeinandertreffen und die erzwungene Annäherung zweier Charaktere hat mich gut unterhalten und bot einige Denkanstösse. Der Autorin ist es literarisch wunderbar gelungen, isländisches Leben früher und heute anschaulich zu machen.


 
 

Montag, 18. Januar 2016

Jagdrevier - Helene Tursten


Elchjagd, Mordaufklärung und dazwischen etwas Liebe

 
Der Kriminalroman Jagdrevier ist der erste Fall der neuen Embla Nyström Serie von der schwedischen Autorin Helene Tursten und erscheint im btb Verlag

Im Spätsommer beginnt die Jagdsaison und so veranstaltet in einem entlegenen Wald in der Nähe von Göteborg alljährlich eine Gruppe von Freunden eine Elchjagd. Auch die 28-jährige Polizistin Embla Nyström und ihr Onkel Nisse gehören schon seit Jahren zu den Dauerteilnehmern und Embla hat sich extra dafür Urlaub genommen. Es gibt einen neuen Teilnehmer Peter Hansson, der Embla schnell sympathisch wird. Allerdings schlägt die fröhliche Stimmung der Truppe bald in Angst um, denn es gibt seltsame Vorfälle und ein Teilnehmer wird tot aufgefunden. Embla Nyströms Urlaub ist beendet und sie ermittelt. Wem kann sie trauen und wer lügt?

Der Krimi beginnt mit dem frisch errungenen Sieg Embla Nyströms als nordische Box-Meisterin im Halbweltergewicht.
Danach folgt eine ausführliche Einführung der Personen und einiger Schauplätze, wie dem Jagdlager, einem Jagdschloss und anderen Unterbringungsorten der Teilnehmer. Hier fehlte mir etwas der Überblick, aber man liest sich allmählich ein und kann dem Inhalt gut folgen ohne die Örtlichkeiten genau vor Augen zu haben.

Helene Turstens Schreibstil finde ich sehr flüssig, sie beschreibt die Charaktere sehr ausführlich und auch die Natur und das Setting werden bildhaft deutlich gemacht. 

Die Erzählperspektive erfolgt aus der Sicht Emblas und aus dem Blickwinkel der Kommissarin gewinnt der Krimi an Authenzität. Schön ist auch die Sicht der nicht im Dienst stehenden Embla, hier sieht man den Wechsel zwischen beruflicher Sichtweise und Urlaubsgeschehen sehr schön. Denn Embla verliebt sich in Peter und möchte eigentlich mit ihm den Urlaub und die Jagd geniessen. Schnell wird sie jedoch von den Geschehnissen eingeholt und muss ihrem Arbeitsalltag nachgehen. Man sieht ihren inneren Widerspruch hier sehr deutlich und kann sie gut verstehen. 
Ich bin mit Embla allerdings nicht warm geworden, zu sehr widerstreben mir Boxsport und Waffeneinsatz sowie die Jagd, wie man sich inmitten solcher Stimmung verlieben kann, ist mir ein Rätsel.

Über die Elchjagd gibt es detaillierte Informationen. Man erfährt Infos über verwendete Waffen und Abschussmodalitäten und auch die Ausweidung der Tiere und der Abtransport des Fleisches werden erklärt. Die Jagd ist eigentlich nicht mein Interessengebiet, aber im Rahmen der Handlung wurde recht sachlich darüber berichtet und ich konnte es gut lesen. Wobei mir die abendliche Stimmung durch das gemütliche Beieinander und das gemeinsame Essen gut gefallen haben.

Als dann nach der ausführlichen Einführung die Krimihandlung startet, geschehen bedrohliche Dinge und der Mordfall eines Teilnehmers, sowie die Suche nach einem vermissten Jagdteilnehmer bringen endlich die benötigte Spannung.
Leider weiß der Leser immer mehr als die Polizei vor Ort und so erkennt man zwischen den vielen Verdächtigen schon bald den Täter. Er wird lange vor Ende des Buches offensichtlich und danach folgt im Epilog eine ausführliche Erklärung des Motivs in Form eines Berichtes aus der Vergangenheit. Wer es bis jetzt noch nicht verstanden hat, warum der Täter so handelte, kann sich hier nochmal aufklären lassen.

Der Krimi hat mich nicht so sehr mitgerissen, Embla hat auch noch mit einigen Albträumen zu kämpfen, die sie nachts aufgrund der Geschehnisse heimsuchen. Sie ist eine gewaltbereite Person, lügt als Polizistin und ich komme mit ihr nicht so zurecht. 


Ein etwas enttäuschender Krimistart mit interessanten Infos zur Elchjagd und einer Mordaufklärung mit viel Waffengewalt. 


 ***Rezensionsexemplar vom Blogger-Portal - Vielen Dank
           für die Bereitstellung des Buches!***



 

Sonntag, 17. Januar 2016

Isegrim - Antje Babendererde

Tolle Einblicke in die Natur, schöner Erzählstil und eine interessante Aufklärung einer Kriegstat!


Isegrim ist ein Jugendroman von Antje Babendererde aus dem Jahr 2013, der im Arena Verlag erscheint.


Die 16-jährige Jola lebt in einem Dorf in Thüringen. Mit ihrem Vater, der dort Förster ist, teilt sie die Liebe zur Natur und treibt sich deswegen stundenlang im Wald herum. Die Ruhe und die idyllischen Tierbeobachtungen geniesst sie und entgeht so ihrer übervorsichtigen Mutter und dem dörflichen Alltagsklatsch. Doch in letzter Zeit fühlt sie sich im Wald beobachtet und kommt einem Rätsel auf die Spur, das ihr nicht nur die erste Liebe, sondern auch einige Abenteuer beschert.  


Dieses Buch schneidet neben der Rückkehr wilder Wölfe in deutsche Wälder auch die deutsche Geschichte an, die sich im Buch wie ein Krimi entwickelt. Allerdings ist die Entwicklung von Jola vom Kind zur Frau in den Vordergrund gestellt. Die Autorin beweist mit ihrer detailgenauen Schauplatz- und Personencharakterisierung ein sicheres Händchen. Die verschiedenen Erzählstränge sind geschickt miteinander verbunden und lassen eine interessante und komplexe Geschichte entstehen, die auch mir als Erwachsene gut gefallen hat.

Gerade die vielen Gefühle, Hoffnungen und Ängste der Figuren gehen mir sehr nahe und machen dieses Buch so lebendig, bildhaft schön und sehr realistisch erzählt. Weil hier auch noch in die Zeit des Kriegsendes eingetaucht wird, kommt Spannung in die Handlung, die manchmal schon recht angsteinflössend aus der Sicht von Jola erzählt wird. Als Leser verfolgt man neugierig die Recherche über den Mord an einem amerikanischen Soldaten und den verdächtigten Zwangsarbeiter und sucht gespannt mit nach dem wahren Täter. Dabei kommt man einem Geflecht von Verdächtigungen, Vertuschungen und neuen Geheimnissen auf die Spur, die atemlos lesen lassen. Die Fremdenfeindlichkeit der Dorfbewohner wird erkennbar und nur wenige möchte an dieser alten Geschichte rühren. Aber die Schuld von damals kommt ans Tageslicht und wird von mehreren Seiten beleuchtet. Diese Aufarbeitung weckt Verständnis und ist nicht nur mahnend beschrieben.

Antje Babendererde hat einen ruhigen, unverwechselbaren Schreibstil. Trotz einfacher Sprache nimmt die Geschichte mich mit einer gewissen Melancholie gefangen und die Personen habe ich bildhaft vor Augen.

Jola ist eine besondere Persönlichkeit, denn sie zieht dem in ihrer Altersklasse üblichen Partyleben und der Sucht für soziale Netzwerke die Ruhe im Wald vor. Sie hat einen Sinn für die Natur und den Erhalt von ökologischem Gleichgewicht und setzt sich mit dieser Meinung selbstbewusst gegenüber ihren Freunden auch durch, wobei sie ihr Gemeinschaftsleben eher als Zwang von sozialem Beieinander sieht.

Die Charaktere sind alle sehr detailliert beschrieben und man hat das Gefühl, sie alle gehören zu dieser Geschichte. Niemand fällt als unnötig heraus und so entsteht ein rundes Bild des Dorflebens.

Die angeschnittenen Themen habe ich gern gelesen, manchmal hatte ich aber den Eindruck, dass hier zu viel angesprochen werden sollte. 


Mit "Isegrim" von Antje Babendererde bin ich in den Wald abgetaucht, habe eine Mordaufklärung mitgemacht und eine Liebesgeschichte mit Geheimnissen miterlebt. Die Autorin hat hier eine komplexe Erzählung hingelegt, die nicht nur Jugendliche gerne lesen werden.  


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Samstag, 16. Januar 2016

Der Pfau - Isabel Bogdan

Hier werden menschliche Schwächen mit britischem Humor genial dargestellt! Ein wunderbare kurzweilige Komödie mit britischem Charme!

Der Roman Der Pfau ist das Debüt der preisgekrönten Übersetzerin englischer Literatur, Isabel Bogdan
Er erscheint 2016 bei Kiepenheuer & Witsch.


Schottland: Lord und Lady MacIntosh vermieten Cottages und Teile ihres Landsitzes, die zum Teil renoviert sind, aber auch noch den alten Charme vergangener Zeiten versprühen. Als eine Gruppe Investmentbanker dort ein Seminar für teambildende Massnahmen abhalten, spielt ein Pfau plötzlich verrückt. Er hält alles was Blau ist für potentielle Konkurrenten und wird aggressiv. Um Schäden bei seinen Gästen abzuwenden, schafft der Lord schliesslich rigoros Abhilfe und opfert den Pfau. Es kommt zu einigen Verwicklungen unter den Bewohnern, plötzlich hat jeder etwas zu verschweigen.


"Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt." (Zitat S. 7)

Während eines Seminares zur Teambildung einer englischen Banker-Gruppe auf dem schottischen Land spielt ein Pfau verrückt und sorgt für Ärger. Die Teilnehmer des Seminares bekommen davon jedoch nichts mit und fühlen sich in der schottischen Einöde ein wenig ausgesetzt und versuchen, sich mit der durchdringenden Kälte, ihren zu bewältigendenTeamaufgaben und den Folgen ihrer spartanischen Unterkunft ihres gemeinsamen Aufenthaltes zu arrangieren.

Dieser Roman ist eine wunderbare britisch anmutende Komödie, die mit raffinierten Verwicklungen begeistert. Die Autorin erzählt pointenreich, heiter und mit einem sehr charmanten Schreibstil, den man einfach geniesst.
Im Mittelpunkt steht ein Pfau, der mit seinem Ableben eine spektakuläre Handlung in Gang setzt, die seinesgleichen sucht. Denn den genauen Tathergang seines Todes kennt nicht jeder der Anwesenden, aber die geheimen Schuldzuweisungen treffen fast jeden.
Im Sinne eines harmonischen Wochenendes und eines erfolgreichen Gruppenseminars versuchen die Teilnehmer auch, ihre jeweiligen Kenntnisse zu verschweigen und verstricken sich dabei in ein verworrenes Netz aus Verdächtigungen.

Die Charaktere sind absolut unterschiedlich angelegt und sehr liebevoll dargestellt, auch die Tierwelt zeigt sich in vielfältiger Pracht und Spezies. Eine große Faszination machen die Gespräche und der Umgang der Personen untereinander aus, aber auch die gelungene kulinarische Versorgung der Gruppe hat ein gewisses Flair, dem man sich nicht entziehen kann.

Das Ende ist eine große Überraschung und zeigt eine gewisse Ironie des Schicksals auf.


Dieses Debüt ist sehr gelungen! Die tollen Charakteren und die komödiantische Handlung sind über die Maßen unterhaltsam und bringen eine turbulente Handlung in Gang, die dem Leser Genuss bereitet. Dieser Roman lohnt sich zu lesen!
 
 
 ***Mein Wunschbuch als Monatsleserin bei vorablesen - Vielen Dank
          an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***



Freitag, 15. Januar 2016

Das Perlenmädchen - Barbara Wood

Schöne Beschreibung der mexikanischen Kultur, aber naive Charaktere und zähe Geschichte!

Barbara Wood zeigt in ihrem Roman Das Perlenmädchen einen Einblick in die frühen Kulturen Mexikos. 


Tonina ist die beste Perlentaucherin ihres Stammes. Aber sie muss von ihrer Perleninsel fort, allein aufs Festland, um dort eine heilbringende Pflanue zu suchen, die das Leben ihres Großvaters retten kann. Sie kommt in die Hauptstadt des Maya-Reiches und trifft in den berühmten Gärten des Palastes den Wettkämpfer Chac. Chac und Tonina werden ausgesucht, am heiligen Ort Chichen Itza als Gottesopfer zu sterben. Doch Tonina gelingt die Rettung Chacs und die Flucht aus der Mayastadt und erfährt auf diesem Weg das Geheimnis ihrer eigenen Herkunft.  


 

Sehr interessant werden mit großer Detailvielfalt die Kulturen der Mayas und Azteken beleuchtet und man taucht ein in eine längst vergangene Kultur. 
Hier werden berühmte Bauwerke und deren Bedeutung für die Mayas, sowie frühe Heilmethoden und Heilkräuter anschaulich von der Autorin beschrieben. Man erfährt wie die ersten Entdecker, die Wikinger ins Land kamen.   

Soweit so gut: danach entwickelt sich die Handlung eher zähflüssig und wie eine simple Liebesgeschichte gestrickt. Es ist häufig von Vorbestimmung die Rede und die Figuren haben entweder absolut guten Charakter oder sind einfach nur schlecht. Sie entwickeln sich nicht zu wahren Persönlichkeiten. Die Handlung wirkt langatmig und die Geschehnisse zeigen keine große Spannung auf.

Wenn ein Kapitel abrupt endet, hofft man auf fesselnde Weiterführung des Themas, aber es setzt ohne weitere Info über die Zwischenzeit später ein. Leider häufen sich auch Zufälle sehr oft.  

 
Dieser Roman hat mich nicht erreicht und die Handlung um die Liebesgeschichte ist mir zu konstruiert. Ich hatte mehr erwartet und kenne bessere Romane von Barbara Wood.   


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Mittwoch, 13. Januar 2016

Tote Unschuld: Hamburg Krimi - Martin Barkawitz

Unterhaltsamer Hamburgkrimi


Martin Barkawitz hat einen weiteren Fall für seine Kommissarin Heike Stein geschreiben: Tote Unschuld heißt der Hamburg Krimi, der als E-Book bei Book Rix aufgelegt wird. Diesen Krimi habe ich als Gratis Download bei 
Amazon herunterladen können.

Im Stadtpark wird die Leiche von Julia Sander aufgefunden: sie wurde am hellichten Tage ermordet. Heike Stein und Ben Walken nehmen die Ermittlungen auf. Die junge Frau erhielt vor ihrem Tod Morddrohungen und es liegt kein Raub- oder Sexualmord vor. Heike Stein denkt an einen eifersüchtigen Geliebten der umtriebigen Julia, doch ihr Chef geht von einem Serienmord aus. Es kommt zu weiteren Schüssen im Trauns Park und im Bergedorfer Schlosspark. Was verbindet diese Fälle miteinander? 




Heike Stein findet schnell heraus, dass Julia Sander kein Kind von Traurigkeit war. Dabei war sie angeblich mit dem Sohn des einflussreichen Herrn Evermann so gut wie verlobt, obwohl der Vater offen seine Abneigung gegenüber dieser Beziehung vertrat. Eine Ehe zwischen Julia und seinem Sohn hätte er nie akzeptiert.

Unter den Charakteren zeigen sich Mitglieder der gehobenen Gesellschaft Hamburgs, so auch der Innenminister und die bodenständigen Kommissare stechen als Normalos hervor.
Ben Walken ist ein liebenswerter Familienvater, der beflissen seine Arbeit macht. Heike Stein ist wie immer recht intuitiv, beeindruckt mit ihren Kung Fu Techniken und einem Dickkopf für ihre Fallermittlung. Sie lernt einen jungen Mann kennen und auch gleich lieben und wie Pennäler bekennen sie sich gegenseitig ihre Gefühle. Diese Beziehung empfinde ich in diesem Buch etwas überflüssig und ich habe den Verdacht, dass hier etwas "Sex and Crime" die Geschichte aufpeppen sollte.

Dieser Krimi ist nach einem ähnlichen Strickmuster geschrieben wie schon der "Musical Mord", in der Heike Stein ebenfalls ermittelt. In beiden Krimis macht Heikes Chef Dr. Clemens Magnusson, der wie Sherlock Holmes wirken will einen unfähigen Eindruck. Er macht wiederholt Heikes Theorien zum Fall nicht mit und entbindet sie kurzerhand vom Fall. Hier hätte ich gern eine neue Variante gesehen.  

Die Handlung spielt in Hamburg und die Örtlichkeiten lassen sofort Erinnerungen an die schöne Stadt an der Elbe aufkommen. Das vermittelt einen schönen Eindruck von Lokalkolorit und ist ein wichtiger Baustein dieses Krimis, der mir sehr gut gefällt.

Martin Barkawitz hat einen direkten flüssigen Schreibstil, der schnell durch das Buch führt. Auch seine Personenbeschreibungen sind sehr detailliert und bringen sogar den Kleidungsstil deutlich zur Geltung.

Die Fallaufklärung erfolgt ziemlich früh und ist sehr offensichtlich. Viele Tätermöglichkeiten stehen leider nicht zur Auswahl. Ich hätte mich hier gern etwas mehr überraschen lassen.



Ich konnte mit diesem Krimi gut abschalten und hatte damit eine vergnügliche Zeit. Leichte Lektüre für ein paar Stunden.   


 

Dienstag, 12. Januar 2016

Emotion Caching - Heike Vullenriede

Schockierende Aneinanderreihung von zutiefst abstossenden Handlungen 

Heike Vullriede ist die Autorin des Thrillers Emotion Caching aus dem Luzifer Verlag.

»Nichts bannt mich mehr, als der Schrei eines Menschen.« sagt Kim. 
 

Kim und ihre drei Freunde sind gelangweilt, perspektivlos und daher fangen sie ein ungewöhnliches Spiel an. Sie sammeln die Gefühle anderer Menschen. Bewaffnet mit der Kamera suchen sie nach dem großen Kick, und wenn der Zufall nicht mitspielt, helfen sie eben ein bisschen nach. Was anfangs harmlos beginnt, wird bald bitterer krimineller Ernst. 

Dieses Buch hat mich sehr geschockt! Es geht hier um Jugendliche, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen und bei denen sich Perspektivlosigkeit breit gemacht hat. Sie haben die Schule recht erfolglos beendet und haben alle keine Ausbildungsstelle, daher hängen sie häufig desillusioniert in einer Dönerbude herum.
Kim hängt in Gedanken immer noch ihrem verschwundenen Vater hinterher und will sich mit dem neuen Freund ihrer Mutter nicht abfinden. Nico lebt in einer großen Familie, die ihm allerdings keinen Halt gibt. Bennis Vater ist zwar Anwalt, wird aber alkoholisiert zu einer brutalen Bestie. Lena fühlt sich in ihrer Familie in die zweite Reihe gestellt und muss häufig auf ihren kranken kleinen Bruder aufpassen.

Die Freunde beginnen in ihrer Langeweile ein verrücktes Spiel: sie filmen Menschen und finden Gefallen an deren Emotionen und stellen die Filme ins Netz. Was als harmloser Spaß beginnt, wird bald immer perfider und gewaltreicher. Die Schwelle zu kriminellen Taten wird überschritten und ein Filmer findet sogar besonderen Gefallen daran. Die Aktion scheint nicht mehr zu stoppen, es wird immer grausamer.

Während ich das Buch gelesen habe, kamen viele Emotionen in mir hoch. Von anfänglichem Interesse für die mir unsympathischen, da ziellosen Jugendlichen, ging es über schockierende Gefühle, Verunsicherung hin zu totaler Abneigung und Antipathie für ihr kriminelles Agieren. Ich fragte, mich manchmal, was denn noch alles an Grausamkeiten kommt. Die Aneinanderreihung schien kein Ende zu nehmen. Mir fehlte ein wenig die tiefere Handlung, nicht nur blosses Abarbeiten von Bösartigkeiten und Gewalt. 

Dem leichten Schreibstil kann man gut folgen, das Buch scheint meiner Meinung nach durch den lockeren Stil gut für Jugendliche geeignet. Sie werden sich mit den Protagonisten eher identifizieren können und sollten erkennen, was aus so einer leichtsinnigen Idee heraus entstehen kann und wie man Menschen damit nicht nur verletzt, sondern sie auch noch kriminell attackiert. Da Thema
Kamera-Voyeurismus ist ziemlich aktuell und stellt in der Welt der Handys ein großes Problem dar. 


Mich hat dieses Buch ziemlich entsetzt und schockiert, die grausame Art der Jugendlichen wurde immer schlimmer und zog alle in einen Strudel aus Grausamkeit hinein. Zivilcourage gab es nur bei zwei Figuren, es hätte erkennbarer herausgearbeitet werden können. Das Ende ist etwas vorhersehbar.


Ein Buch mit schockierenden Handlungen, vielleicht mit der Zielgruppe auf Jugendliche ausgerichtet, obwohl es dafür vielleicht zu brutal und gnadenlos beschreibt.  




Montag, 11. Januar 2016

Die Tote am Lago Maggiore - Bruno Varese

Stimmungsvoll geschriebener Krimi vor traumhafter Kulisse

Die Tote am Lago Maggiore ist der erste Krimi von Bruno Varese aus dem KiWi Verlag

Matteo Basso, Futura rauchender Ex-Polizeipsychologe aus Mailand hat sich aus unbekannten Gründen in seine Heimat zurückgezogen und betreibt nun als gelernter Fleischermeister die Marcelleria seines Vaters in Cannobio. Er möchte dort zur Ruhe kommen und seine Heimat und Hobbies geniessen. 
Als seine Freundin Gisella tot gefunden wird, häufen sich die Hinweise auf Mord. Matteo beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
Er gräbt sich tief in die Geschichte der Region und gerät dabei selbst in Gefahr. Unterstützung bekommt er von der sympathischen Kommissarin Nina Zanetti.




Der Autor führt den Leser in die traumhafte italienische Gegend am Lago Maggiore und in seinen ausführlichen Beschreibungen fängt er das landschaftliche Umfeld in seinem Krimi sehr stimmungsvoll ein. Man ist als Leser von Anfang an in das Geschehen eingebunden und erlebt die vielfältige Atmosphäre wunderbar mit. Das typische Dolce Vita erlebt man bei den Ausflügen in die Welt der Oper, mit den noblen gediegenen Oldtimern der Reichen der Gegend oder in den Restaurants mit ihrer schmackhaften italienischen Küche. Es ist wie ein richtiger Urlaub in dieser traumhaft schönen Ecke am Lago Maggiore, der vor dem geistigen Auge des Lesers abläuft.

Die Krimihandlung ist unblutig, sehr ruhig und lebt in erster Linie von den Ermittlungen und den vielseitigen Charakteren. Diese sind durch die Bank weg alle interessant und vielschichtig beschrieben.
Matteos alte Freunde, die mit Enthusiasmus eine Autowerkstatt betreiben und auch in der Schlachterei aushelfen können, haben mir besonders gut gefallen. Ihre Aktionen brachten Humor mit ins Buch.

Der Mordfall entwickelt sich ganz allmählich zu einer echten Mordserie und gewinnt langsam an Spannung. Der Fall ist interessant aufgebaut und der Täter ist bei den vielen Spuren und Verdächtigen nicht offensichtlich zu entdecken. Matteo deckt schliesslich skrupellose Machenschaften auf.

Matteos wahrer Grund für seinen Wegzug von Mailand wird nicht genauer erklärt, das bietet also noch Potential für einen weiteren Fall dieses psychologisch geschulten Schlachters.



Dieser stimmungsvolle Krimi besticht durch seine landschaftlichen Schönheiten, das Dolce Vita und tolle Charaktere. Mit dem Kartenmaterial kann man die Gegend selbst erkunden und den Krimiermittlungen örtlich folgen. 


 ***Rezensionsexemplar von vorablesen - Vielen Dank
          an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***