Mittwoch, 27. Juli 2016

Kino-Tipp #1: Toni Erdmann

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Neben meiner Leidenschaft für Bücher gehe ich auch gerne ins Kino. Zur Zeit läuft ein ausgezeichneter Film, den ich jedem nur ans Herz legen kann. 
Es handelt sich dabei um den Film "Toni Erdmann".

Regie: Maren Ade
Gesamtlaufzeit: 155 Min
Freigegeben ab 12 Jahren

Inhaltsangabe laut DVD:
Peter Simonischek ist TONI ERDMANN und er ist Winfried, 65, ein Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines - gespielt von Sandra Hüller - ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein: Er, der gefühlvolle, sozialromantische Alt-68er, sie, die rationale Unternehmensberaterin, die bei einem großen Outsourcing-Projekt in Rumänien versucht aufzusteigen, und sich in einer Männerdomäne zu behaupten.
Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie nach dem Tod seines Hundes spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma.  


Meine Meinung:

Dieser Film geht schon recht ungewöhnlich los und ist im Laufe der Handlung immer wieder für Überraschungen gut.

Winfried ist Musiklehrer, stets zu Scherzen aufgelegt und steht auf Verkleidungen skurrilster Art. Seine Tochter Ines ist Unternehmensberaterin und rationalisiert Betriebe eines Ölkonzerns, derzeit in Bukarest. Vor lauter Arbeit lernt sie das Land jedoch nicht kennen, sie lebt ausschliesslich in ihrer Berufswelt. Ihr Vater besucht sie in Bukarest und merkt, wie unglücklich sie im Grunde ihres Herzens ist. Er begegnet ihr wie zufällig im beruflichen und privaten Leben als "Toni Erdmann" mit "Horst Schlämmer-Zähnen" und Perücke getarnt und bringt sie mehrfach in groteske, für sie peinliche Situationen.
Dabei will er sich ihr nur wieder annähern, die Beziehung wieder intensivieren und sie wieder dem Leben zurückzuführen. Doch sie hält trotz aller noch so absurden Auftritte ihres Vaters die Distanz aufrecht.


Als Zuschauer ist man gebannt von den sich abwechselnden Szenen und Filmsequenzen, die mal urkomisch, dann wieder traurig stimmen. Es ist ein ungewöhnlicher Film, man muss sich erst mal darauf einstimmen und bekommt in den 155 Minuten niemals Langeweile. 


Dabei unterhält dieser Film wunderbar mit seiner Figurenentwicklung und besticht durch eine insgesamt tolle Darstellerleistung, besonders aber von Peter Simonischek (Toni) und Sandra Hüller (Ines). Ihre Schauspielleistung überzeugt und man gewinnt die Charaktere richtig gern. Die unterschwellig eingebaute Kritik am globalen Kapitalismus mit seiner Rationalisierungsschraube nimmt man betroffen wahr, sie ist jedoch nicht vordergründig aufgebaut. Dieser Film geht einem nahe, er ist schlecht in eine einzige Kategorie zu packen. Ich musste viel lachen, es gibt viele komische Filmmomente, die man nicht wieder vergisst!


"Toni Erdmann" ist ein überzeugender Film, der dem Glück des Lebens nachspürt und die Zuschauer überraschen wird. Ein Erlebnis, ein Film der wegen seiner vielseitigen Facetten im Gedächtnis bleibt.





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