Mittwoch, 30. November 2016

Montagsfrage # 17







Die Montagsfrage gibt es jede Woche von Buchfresserchen und gibt den Lesern so Gelegenheit, die Blogger besser kennen zu lernen!


Jetzt dauert's nicht mehr lange, welche Bücher haben es auf eure Weihnachtswunschliste geschafft? 

 

Eine echte Weihnachtswunschliste habe ich gar nicht. Solange ich genug Lesestoff liegen habe, habe ich auch keine echten Buchwünsche, die sind dann nur kontraproduktiv! Die Wünsche kommen erst beim Betreten eines Buchladens, was ich vor Weihnachten lieber vermeiden möchte. Ich gehe dann lieber im Januar los und schaue nach Neuerscheinungen. Dann sind die Läden wieder leerer und die Verkäuferinnen entspannter. 

Über Buchüberraschungen freue ich mich jedoch auf jeden Fall, denn ein paar Bücher unter dem Tannenbaum können nicht schaden!  

Liebe Grüße, eure Sommerlese!

 

Oma dreht auf - Janne Mommsen

Flotte Alten-WG trumpft auf

 

Der dritte Teil der "Oma Imke Serie" aus dem Jahr 2012 von Janne Mommsen heißt "Oma dreht auf" und erscheint im ROWOHLT Verlag.


Oma Imke ist schon leicht tüddelig und lebt gemeinsam mit Ocke und Christa in einer Senioren-WG auf Föhr. Ocke und Christa sind beide jünger und Christa soll eigentlich auf die 77jährige Imke aufpassen. Doch mit knackigen 57 findet sie noch einige Verehrer, die sie ablenken. knackige 57. Imke nutzt die Gunst der Stunde und macht eine Wattwanderung nach Amrum zu ihren verstorbenen Geliebten Johannes. Die Familie ist entsetzt und macht sich Sorgen. Soll Imke doch lieber ins betreute Wohnen?



Dies ist die perfekte leichte Strandlektüre, denn es geht besonders locker, flockig zu. Die Charaktere wirken etwas überdreht und die Akteure bringen ordentlich Alkohol ins Spiel.
Imke feiert ihren 78. Geburtstag mit über 100 Gästen und ihre Bowle mit besonders starkem Rumtopf haut die Leute reihenweise um. Das hat Spätfolgen, die nicht nur der Familie Sorgen bereiten. Die WG muss um ihre Wohnung bangen, die Kündigung steht ins Haus. Doch mit friesischer Hartnäckigkeit und Lebenserfahrung kommen die Bewohnern auf eine super Idee.

Oma Imke habe ich mit diesem Buch erst kennen gelernt und finde sie gleich sympathisch. Auch wenn sie bereits recht alt und ein bisschen tüddelig ist, so kann man sie nur gern haben. Sie haut noch ordentlich auf den Putz und besonders wie sie ihr unechtes Gebiss gut findet, hat mich überrascht. Es ist damit egal, wie viele Duplos sie isst. Die Zähne schädigt das auf jeden Fall nicht mehr!

Ocke hat sich in Christa verliebt und es ist unbeschreiblich niedlich zu sehen, wie er sich wie ein Teenie verhält. Imke versteht ihn gut und versucht ihm zu helfen.
Christa ist noch recht flott und fühlt sich mit Imke und Ocke total wohl, aber einem Flirt ist sie nicht abgeneigt.


Wie Oma Imke trotz ihrer nachlassenden Lebenskraft die Sache selbst in die Hand nimmt und die Probleme nach den Regeln der friesischen Diplomatie angeht, ist wunderbar zu lesen. Dazu benutzt sie sogar das eingemottete Motorrad. Ein bißchen senil ist sie schon, sonst würde sie doch etwas mehr Angst vor diesem Gefährt haben.

Die Leichtigkeit und fröhliche Stimmung, mit der Mommsen seine Geschichte und die Charaktere liebevoll gezeichnet hat, sorgt für gute Unterhaltung. Auch wenn man einige Dinge schon voraussehen konnte, war die Handlung interessant. Föhrliebhaber werden hier in ihren liebsten Erinnerungen schwelgen, denn die Landschaft und die Schauplätze der Insel sind allgegenwärtig.



Ein wunderbarer Urlaubsroman über das Alter, die Lebenslust und die Insel Föhr.




Dackelblick - Frauke Scheunemann

Niedliche Geschichte aus der Sicht eines Hundes!


Der Roman "Dackelblick" von Frauke Scheunemann ist der erste Band einer Reihe aus dem Goldmann Verlag von 2011.

Dackel Herkules ist nicht reinrassig und landet als Mischling im Tierheim. Dort findet er schnell ein neues Zuhause bei seinem geliebten Frauchen Carolin. Deren Freund Thomas mag er allerdings gar nicht, gemeinsam mit einem alten Kater, Herr Beck, vergrault er Thomas und versucht, einen neuen Mann für Carolin zu finden. Doch die menschliche Rasse hat viele Ansichten und Gewohnheiten, die einem Hund nicht klar sind. Die Liebe aus Hundesicht ist so viel einfacher! Kann er Carolins Geschmack treffen?


Dieses Buch beschreibt eine lockere und sehr amüsante Liebesgeschichte mit romantischen Stellen, aber auch mit sehr komischen, wenn Herkules die Welt mit Dackelaugen betrachtet. 

Herkules ist eigentlich von angesehenem Dackeladel, doch er ist ein Mischling und sein Stolz auf seine Abstammung ist deswegen fehl am Platz. Er ist dennoch ein echter Dackel, anhänglich, tollpatschig und recht pfiffig. Was er nicht in den kurzen Beinen hat, das hat er im Kopf und so findet er stets Mittel und Wege, sich in der Menschenwelt durchzusetzen und für sein geliebtes Frauchen Carolin den geeigneten Mann zu finden. Dazu setzt er sogar gekonnt krankhaft wirkende Anfälle ein, die von den Menschen für Epilepsie gehalten werden. 

Man kann bei dieser Geschichte wirklich schmunzeln, dieser Dackel erobert auch Herzen von Nicht-Hundebesitzern. Wie er als Dackel mit körperlichem Einsatz arbeitet, ist schon beachtlich. Das zeugt schon von einer großen Leistung, wenn ein Dackel vom Balkon in die Tiefe springt, denn elastisch wie eine Katze ist er ja nun nicht gerade. 

Aber auch die Neben-Charaktere sind vielfältig gezeichnet und man hat sie deutlich vor Augen. Dabei ist Carolin mit ihrem Liebeskummer gut getroffen und auch die anderen Figuren haben mir gut gefallen. 

Frauke Scheunemanns Schreibstil ist angenehm und schön zu lesen und führt locker durch die Handlung. Mit kurzen Kapiteln wird das Buch spielend zum Pageturner. 

Das Besondere ist die Betrachtung der Menschenwelt aus der Sicht eines Hundes. Wonach suchen die Menschen bei ihrem Partner und warum muss es unbedingt die große Liebe sein, wo doch für Hunde der Paarungsakt im Vordergrund steht. 

Es ist ein Buch für Hundefreunde, an erfährt auch einiges über das Jagdverhalten von Dackeln, über strenge Zuchtvorgaben und über das Wesen eines Dackels. 


Eine süße und unterhaltsame Geschichte, die mit viel Liebe für die Rasse der Dackel geschrieben ist. 




Kooma - Kerstin Sjöberg

Eigentlich kein kompletter Krimi, sondern nur das Ende



Das E-Book "Kooma: Ein Finnland-Kurzkrimi" stammt von "Kerstin Sjöberg" und erscheint bei "BookRix".


Als Hauptkommissar Antti Heikkinen eine polizeiliche Festnahme vornehmen will, muss er mit ansehen, wie sein Kollege bei einer schiefgelaufenen Festnahme einen Abhang herunterstürzt und schwer verletzt wird. Zu allem Überfluss gelingt dem Schuldigen auch noch die Flucht.


Dieses Buch ist eigentlich nur eine Episode eines gesamten Werkes. Es beschreibt sozusagen das letzte Kapitel eines Krimis, bei dem der Täter gestellt wird und kurz vor seiner Verhaftung steht. Doch der Täter kann entfliehen und die Suche nach ihm beginnt erneut. Eine spannende Verfolgungsjagd schliesst sich an. Nebenbei erfährt der Leser Einzelheiten zu den Taten. Es wurden Mädchen auf grausame Weise getötet.

Man erlebt im zweifelsohne spannenden Finale mit, wie es zu einem Angriff von Seiten des Tatverdächtigen kommt und er bei seiner Beinah-Festsetzung durch die finnische Polizei einen Beamten an einem Abhang zu Fall bringt. Dieser ist schwer verletzt und sein Chef bangt in der gesamten Handlung um sein Leben. Es kommt im weiteren Verlauf zu einer fesselnden Verfolgung des Täters, da ich die Vorgeschichte jedoch nicht kenne, kann ich für die Handlung nicht so großes Interesse aufbringen.

Da hier der Täter schon zu Beginn des Buches feststeht, fragt man sich wie er ermittelt werden konnte. Wo liegen seine Motive und wie wurden die Opfer ausgesucht? Ich würde gern ein Komplettwerk lesen und den Täter gemeinsam mit den Ermittlern aufdecken. So wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt.

Auch wenn mich diese Verfolgungsjagd gefesselt hat, ist das für mich kein vollständiges Buch. Schade, ich hätte gern alles gelesen. 

 

 


Samstag, 19. November 2016

Kleine Urlaubspause auf meinem Blog!

🍉🍧🌴🌾🍁🍄 

Ich bin dann mal weg, komme aber bald wieder! 

Da ich verreise und dort bisher noch keinen Zugang zu Blogger gehabt habe, außerdem mal in Ruhe ohne Internetsucht abschalten möchte, melde ich mich mal für ein Weilchen ab! 
Ich wünsche euch eine schöne Zeit und tolle Bücher, ich nehme einen dicken Stapel mit, die Rezis gibt es dann bald wieder hier in gewohnter Art und Weise!

🎄🍴🎁🎅👪🎶🔔👧👦🌟

Bis bald im Advent!

Liebe Grüße,

eure Sommerlese!  

 

 

Grill den Henssler - Steffen Henssler

Der Turbo-Koch gibt Gas


Starkoch Steffen Henssler hat zu seiner Kochshow das passende Buch "Grill den Henssler - Das Kochbuch" geschrieben. Es erscheint im Gräfe & Unzer Verlag.

Steffen Henssler ist vielen als Koch bekannt, denn er moderiert Fernsehshows und er besitzt zwei Restaurants in Hamburg.

In diesem Kochbuch stellt er 70 Lieblingsrezepte aus seiner Sendung vor, die jeweils maximal 30 Minuten Zubereitungszeit benötigen. Doch nicht nur Schnelligkeit ist gefragt, es geht auch um vielseitige Küche, die mit frischen Zutaten einfach nachgekocht werden kann. Die Rezepte sind zwar mit Gemüse oder Salat kombiniert aber doch sehr fleisch- und fischlastig, Vegetarier sind hier nicht die Zielgruppe.
Wer die Sendung kennt, wird die Rezepte für die Gerichte gern nachkochen wollen. 


Nach einer Einleitung werden die nötigen Küchenutensilien vorgestellt. Dann folgen Kräuterübersicht, schnelle Gemüse und die Garzeiten verschiedener Fleisch- und Fischsorten und schon kann es losgehen mit den Rezepten.

Kapitel Vorspeisen:

- Pommes mit Schaschlik: eigentlich keine Vorspeise und selbstgemachte Pommes dauern bei mir echt lange!
- Rote-Beete-Suppe mit Jakobsmuscheln: ein roter Hingucker mit Pfiff
- Möhrensüppchen mit Flusskrebsen
- Lachsfrikadellen mit Spargelsalat

Kapitel Hauptgerichte:
 
- Lachs mit Estragonkruste und Schwarzwurzeln
- Rehrücken Badischer Art
- Saltimbocca
- Zander mit Möhren und Birnen
-
Zwiebelrostbraten mit Herbstgemüse

Man weiß nicht, was am leckersten ist!

In "Ruck, zuck verwandelt" zeigt Henssler, wie vielfältig unsere gute alte Möhre ist. Sie wird gebacken, gedünstet, frittiert oder roh verarbeitet und macht sie vitaminreich und ein vielseitiges Gemüse, das auf jede Art toll schmeckt.

Kapitel Superturbo: - Saibling mit Misosauce
- Rehmedaillons mit Pastinakenpüree und Wakame: ein edles Fleisch, passt für große Feste.
- Lammkoteletts mit Grapefruitsalat und Haselnussmilch:
Das Filetieren der Grapefruit dauert bei mir schon länger als 8 Minuten!!!

Das ist mein liebstes Kapitel, denn auch in der Kochshow habe ich die schnelle Nummer Hensslers in nur 8 Minuten bewundert. Selbst wenn die Hobbyköche länger brauchen, die Zusammenstellungen der Zutaten begeistern einfach.

Zack, zack-Begleiter:

Hier zeigen Instant-Polenta, -Bulgur, - Couscous, frische Pasta und Glasnudeln, wie blitzschnell Beilagen gegart werden können.


Kapitel Desserts:

- Crepes mit verschiedenen Füllungen
- Blitzeis aus TK-Beerenfrüchten
- Schokoherzen mit Feigen und Joghurtmousse
- Mascarponeküchlein mit Himbeer-Crumble

Das sieht alles superlecker aus, hier kann ich mich gar nicht entscheiden. Für die Mascarponeküchlein hätte ich gerne das Rezept für eine große Form gehabt.

Einige witzige Fotos aus der Kochsendung und ein umfangreiches Rezept-Register beschliessen das Buch.

Mir gefallen die Rezepte, die eine Mischung aus bürgerlicher und gehobener Küche darstellen. Weiterhin bewundere ich die wunderbaren farbenfrohen Fotos der Gerichte und die Tatsache, dass hier Zutaten verwendet werden, die leicht erhältlich sind, vorausgesetzt, man hat einen guten Fleischer oder Fischhändler. Hier wird relativ einfach gekocht, ohne aufwendiges und unnötiges Chichi. Der Geschmack kommt durch die besondere Zusammenstellung der Zutaten und das Anrichten der Köstlichheiten gibt den gewünschten Aha-Effekt.

Für Hobbyköche ein tolles Buch und wer die Kochshow gerne verfolgt hat, hat jetzt die Gelegenheit, die vorgeführten Gerichte nachzukochen. Für die Rezepte muss man kein Starkoch sein, es genügt Standard-Küchenhandwerk und viel Spaß bei der Sache! Ein Kochbuch mit Pfiff, die Schnelligkeit wird vielleicht nicht ganz so turbomäßig sein, aber das ist nebensächlich!


Freitag, 18. November 2016

Freitags-Füller # 14

Es ist wieder Zeit für den Freitags-Füller! 



 

Dieses Projekt hat sich Barbara von Scrap-Impulse

ausgedacht. Jede Woche stellt sie einen kleinen Lückentext zum Ausfüllen zur Verfügung.

 

1. Das Wetter ist typisch für November, es ist trübe, grau und mit dem Regen auch nicht gerade schön! 

 
2. Die Kälte letzte Woche und der Regen haben mich meine wasserfesten Stiefel wieder rausholen lassen und ich fühle mich damit genau richtig angezogen. 


3. Kaffee, Tee oder Kakao? Ich mag am liebsten Wasser, aber auch Kaffee und Tee. Ich vertrage keine Milch, also fällt Kakao flach! 


4. Mir ist noch nicht nach Weihnachtstimmung, der Advent hat ja auch noch nicht mal begonnen, aber Kekse  backe ich als nächstes.


5. An den Füßen friere ich jetzt wieder, die Barfusszeit ist vorbei!

6. Eine kuschelige Fleecejacke habe ich jetzt ganz neu.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf letzte Vorbereitungen für unsere Reise,  morgen habe ich die Urlaubsanfahrt geplant und Sonntag möchte ich für zwei Wochen im Süden Urlaub machen.
 

Ich wünsche ein schönes Wochenende für alle!

Die Spionin - Paulo Coelho

Hier schaut man hinter die Fassade einer schillernden Femme fatale, die ein tragisches Ende fand.

 

Das neueste Werk von Paulo Coelho heißt "Die Spionin" und befasst sich mit dem Leben der Mata Hari. Das Buch erscheint im Diogenes Verlag.


Wer war Margaretha Zelle alias Mata Hari oder auch H21? Hinter dieser aufreizenden Tänzerin verbirgt sich bis heute eine geheimnisvolle Person, die immer noch Rätsel aufgibt.  



"Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte." Zitat Seite 99

Coelho schaut hinter die Fassade und zeigt sowohl die Verführerin und Mätresse als auch eine Frau, die sich nach Unabhängigkeit, Ansehen und Erfolg sehnt und als Doppelagentin verschrien war.

Mata Hari war eine schillernde Femme fatale, die sich gern mit einflussreichen Menschen einließ. Sie wollte im Rampenlicht stehen und gefeiert werden. Wie schmal der Grat zwischen Bewunderung ihrer Tanzkünste und der Ausnutzung ihrer damaligen Schönheit war, wird im Buch nur allzu deutlich. 


Coelho lässt im Buch Mata Hari aus dem französischen Gefängnis "Saint-Lazare" einen fiktiven Brief an ihren Anwalt schreiben. Darin hofft sie auf die Begnadigung ihrer Strafe, die als Todesurteil ausgelegt wurde.
Durch ihre Erzählung bekommt man einen wagen Eindruck ihres Wirkens und ihrer Lebensstationen und wird mitgenommen zum vollstreckten Urteil. Ein grausiges Empfinden macht sich breit.
Denn diese Frau war im Sinne der Anklage unschuldig, so viel steht fest. Sie war zu ihrer Zeit sicher nicht allein mit ihren Sehnsüchten nach einem selbstbestimmten Leben, aber sie hat es geschafft, sich gegen die Konventionen ihrer Zeit aufzulehnen. Als Showtänzerin berühmt geworden, ahlte sie sich im Kreis ihrer Bewunderer und ließ sich aushalten, doch später, mit abnehmender Atraktivität wurden ihr ihre Bekanntschaften zum Verhängnis. Als ein Minister politische Erfolge braucht, klagt er sie als gefährliche Spionin an und ihre ehemaligen Bewunderer schweigen.

Selbst wenn ich Anteil nehme am tragischen Schicksal dieser Frau, so kommt sie mir nicht unbedingt nahe. Auch die Lobhymne auf sie als eine der ersten Feministinnen, kann ich nicht nachvollziehen. Der Ruhm als Glamourgirl, das Zeigen von nackten Tatsachen in der Öffentlichkeit und ihre Notwendigkeit als Mätresse ihr Geld zu verdienen, machen sie in meinen Augen noch lange nicht zu einer selbstbewussten Frau. Ganz im Gegenteil, sie spielte die Rolle, die die Männer von ihr erwarteten, sie gab sich gegen Bezahlung hin.

Im Nachwort erklärt Coelho, die Geschichte beruhe auf wahren Begebenheiten, es sei jedoch keine Biographie. Das ist schade, denn es sind nur einzelne Stationen, die hier gezeigt werden. Wer sich für diese Person wirklich interessiert, muss sich an die im Nachwort erwähnten Bücher halten.

Auch wenn Coelho in diesem Buch wieder seinem guten Ruf als sprachbewandter Schriftsteller gerecht wird, lässt mich dieses Buch nicht zufrieden zurück. Er schaut hinter die Kulissen der Mata Hari und spielt mit seinen Lebensweisheiten, die er wie gewohnt in die Handlung einfliessen lässt. Doch das erscheint mir zu wenig, denn hier wird mit diversen Leerseiten und Zusatzmaterial in Form eines abgedruckten Briefes oder Zeitungsartikeln, sowie Fotos der Diva das Buch aufgefüllt. Hier beschleicht mich der Verdacht, dass der Autor mit seinem guten Namen und der sagenumwitterten Person Mata Haris Geld machen will. Unter den gegebenen Umständen sind 20,- Euro für dieses Büchlein schon eine Stange Geld.


Dieses Buch kann man gut lesen, es erhellt die Person Mata Hari ein wenig und zeigt ein tragischen Schicksal seiner Zeit und Lebensart.  


 ***Dieses Buch habe ich über vorablesen erhalten. Herzlichen Dank dafür auch an den Diogenes Verlag!***




Donnerstag, 17. November 2016

Neuzugänge # 31

Seit meinem letzten Neuzugänge-Post ist noch nicht mal eine Woche vergangen! Damit ich aber nicht schneller lese als vorstelle, gibt es hier schon die neuen Bücher zu bestaunen!

 
 

 

Den "Sommer in St. Ives" habe ich schon rezensiert!  Hier klicken 

Diese wunderschöne sommerliche Familiengeschichte hat einige unterhaltsame Aspekte, die Personen wirken realistisch und man merkt, wie es in der Familie Geheimnisse gibt, die für Unstimmigkeiten sorgen. Aber es ist auch interessant zu sehen, wie alle versuchen, miteinander klar zu kommen und den anderen zu verstehen. Hat mir gut gefallen!

Paulo Coelhos Buch "Die Spionin" habe ich von vorablesen für meine Punkte eingetauscht. 

Ich mag den Schreibstil des Autors und hier wird die Geschichte um Mata Hari erzählt. Die exotisch, verruchte Frau, der man Spionagetätigkeit nachsagte. Echte, authentische Briefe liegen diesem Buch zugrunde. Ein interessanter Einblick in die Zeit um 1900 aus der Sicht einer Frau, der die Männer zu Füßen lagen.

Der Krimi "Blumenkinder" ist das Debüt von Meike Dannenberg. 

In Lüneburg geht ein Mädchenmörder um und versetzt die Stadt in Schrecken. Eine BKA-Sonderermittlerin und ein Fallanalytiker werden auf den Fall angesetzt.
Wie immer bei Debüts bin ich auf dieses Buch sehr gespannt. Mich hat das düstere Cover an dunkle Novembertage erinnert und ich erhoffe mir davon eine spannende Lektüre. 

"Grill den Henssler" ist ein Kochbuch mit 70 besten Lieblingsrezepten von Steffen Henssler aus seiner bekannten Fernsehreihe.

Die Serie habe ich manchmal gesehen und die Blitzrezepte haben mich immer begeistert. Schnell kochen bedeutet auch, mehr Zeit zum Lesen zu haben! :-)
Deshalb durfte das Buch bei mir einziehen und die farbgewaltigen Fotos der Gerichte habe ich mir schon angesehen. 


Hier ist das Wetter im Moment eher scheusslich, aber der November  konnte auch schon anders. Daher schliesse ich mal diesen Post mit einem Blick auf bisherige sonnige Tage im November! 




 

Eine schöne Lesezeit wünsche ich euch, liebe Grüße Sommerlese!

 

Mittwoch, 16. November 2016

Sommer in St. Ives - Anne Sanders

Zauberhaft lebendiger Familienroman über die Macht der Liebe!


Anne Sanders Familienroman "Sommer in St. Ives" führt uns nach Cornwall. Der Roman erscheint 2016 bei Blanvalet.


Auf Wunsch ihrer Großmutter Elvira reist Lola mit ihren Eltern und
ihren Geschwistern im Sommer 6 Wochen nach St. Ives. Der Tod ihres Großvaters jährt sich und so kommt die Familie diesem Wunsch nach. Es ist jedoch nicht unbedingt der schmerzhafte Verlust, der die Großmutter zu dieser Einladung getrieben hat. Der Grund liegt in der Vergangenheit ihrer Großmutter und wird für die Familie zu einem turbulenten Aufenthalt. 



"Wege entstehen, indem man sich traut, sie zu gehen." Zitat Seite 414


Anne Sanders hat mit ihrem Familienroman direkt ins Schwarze getroffen. Es geht um menschliche Wünsche, wie Liebe, Freundschaft und Vertrauen, aber auch um Hilfsbereitschaft, Verständnis und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Familie. Das macht Hoffnung auf Glück im Alter und regt zum Nachdenken an, denn hier offenbahrt sich die ganze Bandbreite an menschlichen Emotionen.
Damit hat sie mich sehr berührt, denn sie zeigt die innersten Gefühle und Ängste der Figuren auf intensive Weise. Man nimmt den Personen ihre Rollen ab, taucht ein in ihre Erlebnisse und wird wunderbar unterhalten.

Ihren "Sommer in St. Ives" baut Anne Sanders vor die großartige Sommerkulisse des Fischerdorfes in Cornwall. Die Beschreibungen der Gegend fügt sich authentisch in den Roman und dank des angenehm zu lesenden Schreibstils, fliegt man durch die Handlung und ist bei allen Geschehnissen direkt dabei. Ein wenig Humor und Ironie zeigt sich und macht die Personen dadurch sehr lebendig.



Besonders Protagonistin Lola mochte ich von Anfang an und habe  ihren Standpunkt und ihre Reaktionen bei der Lebensbeichte ihrer Großmutter bewundert. Es ist jedoch nicht unbedingt die Liebesgeschichte, die hier im Vordergrund steht, sondern durch die Liebe ihrer Großmutter werden die Familienmitglieder in ihren Reaktionen unterschiedlich gezeigt. Es werden innere, persönliche und familiäre Konflikte ausgetragen und das macht den Roman so vielseitig und realistisch. Diese Familie tickt so normal und ihre Schicksale berühren mich dadurch sehr.

Dieses Buch teilt sich auf in die Gegenwart der Reise, die Lola erzählt, und führt in die Vergangenheit, die sich mit Elvira beschäftigt und die sie berichtet. Es ist sozusagen ein Aufeinandertreffen von dem Leben was die Familie von ihrer Großmutter kennt und ihrer geheimen großen Liebe. Gleichzeitig erlebt Lola auch ihre große Liebe, die Geschichte wiederholt sich auf eine bestimmte Art und Weise. 

Hier wagen mehrere Menschen ihre angestammten Wege zu verlassen und neue zu gehen, das macht Mut und zeigt die grenzenlosen Möglichkeiten, sein Leben neu zu orientieren.


Dieser Roman ist wunderbar, etwas romantisch, etwas traurig, etwas verrückt und spielt vor einer tollen sommerlichen Kulisse. Was will man mehr?


***Herzlichen Dank an das Blogger-Portal und den Blanvalet Verlag!***



Auslosung 5. Gewinnspiel

Meine Lieben, es ist soweit!

Meine 5. Buchverlosung ist nun beendet und die Gewinner sind gezogen!

Das Interesse war super, es haben sich 20 Leserinnen und Lesern beteiligt. Dabei interessierte sich die Mehrheit für den Thriller "DNA", dann folgte der Krimi und schließlich der Roman, somit war der Lostopf gut gefüllt.

 

Doch nun möchte ich euch nicht länger hibbeln lassen und gebe die Gewinner bekannt! 

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♥ HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ♥

 

Der Tod vergisst nie 

geht an

Veronika

   

DNA

geht an

Nicole

 

Die Unvollkommenheit der Liebe 

geht an

Martina

 

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Wenn ich eure Adressen habe, machen sich die Bücher schnellstens auf den Weg zu euch!

Herzlichen Glückwunsch und viel Freude mit eurem Buch!  

Alle anderen bitte nicht enttäuscht sein, es gibt bald wieder eine Buchverlosung auf meinem Blog! :-)


Liebe Grüße, Sommerlese!

 

Julie weiß, wo die Liebe wohnt - G. Legardinier

Überdrehter Liebesroman, der mich emotional überhaupt nicht berührte!


Der Roman "Julie weiß, wo die Liebe wohnt" ist vom französischen Autor Gilles Legardinier. Das Buch erschien 2013 im Goldmann Verlag


Julie verliebt sich in das Namensschild ihres neuen Nachbarn und versucht alles, um ihn heimlich zu beobachten. Dabei geschehen einige Missgeschicke, die an Peinlichkeit grenzen. 



Nachdem mir "Monsieur Blake und der Zauber der Liebe" so wunderbar gefallen hat, stand für mich fest, das ich auch dieses Buch ebenfalls wunderbar finden würde. Weit gefehlt! Dabei liegt das nicht etwa am Schreibstil von Gilles Legardinier. Er hat die Gabe, schöne Beschreibungen zu formulieren, die sehr blumig und romantisch sind und den Leser in die Welt der Liebe eintauchen lassen.

Leider fand ich dieses Buch enttäuschend. Das liegt zum Teil an Julie selbst, die mir nicht wie eine erwachsene Frau erscheint, sondern wie ein durchgedrehter, chaotischer Teenie. Sie ist ein wenig verrückt, was man sicher sein muss, um sich in ein Namensschild zu verlieben. Da sie den Unbekannten nicht kennt, lugt sie fast ständig durch ihren Türspion, um ihn endlich zu sehen. Das ist noch verständlich und amüsiert mich, aber sie geht noch weiter und angelt Post aus seinem Briefkasten, leider bleibt sie mit ihrer Hand hängen. Doch Rettung naht, in Person von ihrem Unbekannten, Ricardo Patatras. Bis hierhin war alles noch erträglich, wenn auch sehr übertrieben. 
Doch dann geht es mit Julie munter so weiter. Sie wechselt sogar ihren Beruf, damit sie ihrer Liebe näher kommt.
Nun bin ich nicht unbedingt sehr romantisch, kann aber durchaus mit einer guten Liebesgeschichte etwas anfangen. Hier wurde aber die Situation auf die Spitze getrieben und selbst die Liebesszenen sind staubtrocken und ohne Leidenschaft.


Was mir gut gefallen hat, ist die authentisch beschriebene   Wohngegend von Julies Quartier. Hier merkt man das französische Flair und der Zusammenhalt der Nachbarn untereinander wird sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Besonders das Verhältnis von Julie und ihrer kranken Nachbarin ist rührend zu lesen.

Hier hätte man mehr draus machen können, dann wäre Julie mir wohl auch "normaler" erschienen. So aber war der Roman für mich nur eine etwas langweilige, überdrehte Geschichte, die ohne emotionalen Tiefgang keinen positiven bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ich muss dazu noch anmerken, dass dieser Roman das Debüt des Autors ist.



Wer gern französische Liebesromane liest, sollte lieber zu "Monsieur Blake und der Zauber der Liebe" greifen. Für mich war hier leider wenig Zauber der Liebe in Sicht!





Dienstag, 15. November 2016

Udo, das neunte Rentier - Ole Comet

Humorvolle Weihnachtsunterhaltung mit Superheld Udo, dem Rentier!


"Udo, das neunte Rentier" ist ein weihnachtliches Büchlein von Ole Comet. Es erscheint als E-Book bei Amazon.


In diesem Büchlein geht es um die acht altgedienten Rentiere, die sich jedes Jahr mit dem Weihnachtsmann aufmachen und die Geschenke ausliefern. Weil die Rentiere etwas Zoff mit dem Weihnachtsmann haben, sorgt der für frischen Neuzugang in Form von Udo, das 9. Rentier, das kann ja nicht gut gehen! 


Mich hat diese Geschichte mit einigen humorvollen Sprüchen regelrecht erheitert und auch als Vorlesegeschichte für Kinder ist es eine spannende Angelegenheit. Sie stimmt richtig auf das Fest ein und ist sozusagen die deutsche Variante zum englischen "Rudolph the red-nosed reindeer".


Wenn der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten unterwegs ist, ist das Wetter nicht immer toll. Gerade im Winter sorgen Eis und Glätte für gefährliche Rutschpartien und auch so manche Schneewehe, gilt es zu umschiffen. Die Bilder vom fliegenden Schlitten inmitten der kalten Winterzeit hat man bildhaft vor Augen. 


Die vielen Geschenke sorgen auch für zeitlichen Stress und da der Weihnachtsmann, von den Tieren salopp der Dicke genannt, gern mal den ein oder anderen Glühwein trinkt, ist auch sein Lenkverhalten nicht immer vorschriftsmäßig. Das sorgt für brenzlige Situationen für die Tiere. Die sorgen mit ihren frechen Sprüchen und auch einiger Kritik am Weihnachtsmann nicht nur bei Kindern für einige Lacher.
Als dann der Weihnachtsmann auch noch den jungen Udo als 9. Rentier dazu holt, ist der Zoff untereinander perfekt. Das ist ja wie das 5. Rad am Wagen, sagen die Rentiere. Und tatsächlich, Udo bringt einiges durcheinander und fühlt sich wie ein Star, denn sein öffentliches Auftreten bleibt nicht unbemerkt. Dabei gibt er den bei den Menschen so beliebten "Rudolph, the red-nosed reindeer", natürlich keine Leuchtnase, sondern ein einfacher Schnupfen ist Schuld. Mit so einem eingebildeten Rentier kann niemand etwas anfangen und Udo wird rausgeschmissen. Wie er es doch noch schafft, sich der weihnachtlichen Geschenketruppe anzuschließen, muss man mit seinen Kindern gemeinsam entdecken.

Vom Sprachstil ist zu sagen, dass der Text einfach und damit kindgerecht, aber mit saloppen Bemerkungen aufgepeppt ist und gut verständlich erscheint. Hier werden Kinder und auch Eltern viel Spaß beim Vorlesen haben und auch das Lied erscheint mit deutschem Text abgedruckt im Buch.  



Ein tolles Weihnachtsbuch, das Kinder und Eltern erfreut.
Also, kaufen, mitlesen und mitsingen!

 

***Mein Dank an Ole Comet für dieses verfrühte Weihnachtsgeschenk!***


Liebe, Zimt und Zucker - Julia Hanel

Schöner Wohlfühlroman für die Herbstlesezeit

 

Das neue Buch von Autorin "Julia Hanel" ist erneut ein Liebesroman. Der Titel deutet es schon an. "Liebe, Zimt und Zucker" erscheint im "Ullstein Verlag".


Marit Jansen zieht von Hamburg ins beschauliche Altberg - für ihre große Liebe Toby. Kaum angekommen, trennt er sich von ihr. Sie wird von Heike in deren Wohnung aufgenommen und bekommt auch einen Job in deren Coffee-Shop. Dabei hat sie gerade ihr Studium beendet und hatte alles andere als eine "Karriere" als Barista geplant. So müht sie sich mit ihrem nervigen Kollegen Moritz ab und hofft auf ein Revival ihrer Beziehung mit Toby. Als sie im Coffee-Shop einen USB-Stick findet, bringt dieser wieder Schwung in ihr Leben. Es beginnt ein virtueller Flirt per Mail-Kontakt mit einem Unbekannten. Findet sie doch noch die wahre Liebe in Altberg? 


Mit "Liebe, Zimt und Zucker" hat Julia Hanel einen zauberhaften Liebesroman geschrieben. Man ist sofort in der Handlung gefesselt und verfolgt gespannt das emotionale Auf und Ab der Protagonistin auf ihrer Suche nach der großen Liebe. 


Hier geht es romantisch, aber auch dramatisch zu, es gibt humorvolle Mail-Wechsel und unterhaltsame Ereignisse, die gefühlvoll sind und manchmal auch überraschen. Die authentisch gezeichneten Figuren der Geschichte sind liebenswert und lassen den Leser an ihren Gefühlen und Reaktionen lebhaft teilhaben. 

Besonders Protagonistin Marit ist mir von Anfang an sympathisch und auch wenn sie sich manchmal das Leben selbst schwer macht, begleitet man sie gern bei ihrem Aufenthalt in Altberg. Man möchte doch zu gern wissen, wie sie sich so nach der Trennung schlägt und wer hinter dem gefundenen USB-Stick steckt. Schnell lernt man ihre Männerbekanntschaften Toby, Julian und Moritz kennen und gerade ihre Reibereien mit Moritz lockern die Stimmung ungemein auf. Zwischen den Beiden gibt es immer leichte Missverständnisse und ihre Ansichten scheinen sich selten zu decken. Dagegen helfen Marit die Mails mit Julian ihr über so manches Stimmungstief hinweg. Der wichtigste Mensch im Buch ist jedoch Emil, er zeigt Marit, worauf es wirklich im Leben ankommt. Mehr kann ich hier nicht verraten!

Weil jeder Charakter hier mit so viel Lebensnähe beschrieben ist, fühlt man sich ihnen richtig nahe und in der Handlung wie zu Hause. 

Julia Hanels Schreibstil führt locker, flockig durch das Geschehen und ehe man sich versieht, ist man den Zuckerschnittchen des Romans völlig verfangen. Auch wenn es ein Liebesroman ist, hatte ich nie das Gefühl, mit Kitsch und Klischees abgespeist zu werden. Dieses Buch ist einfach ein angenehmer Wohlfühlroman, der mit diversen schmackhaften Kaffeespezialitäten und etwas Zimtaroma abgeschmeckt zu einer unterhaltsamen Lektüre wird, bei der die Seele baumeln kann. 


Diesen Roman habe ich gelesen wie ein Weltmeister. Der eingängige, angenehme Schreibstil, die liebenswürdigen Figuren und die Hoffnung auf ein schönes Ende lassen keine Lesepausen zu! Ein echtes Sofa-Kuschelbuch für den Herbst!


 


Montag, 14. November 2016

Ausgerechnet wir - Monika Preetz

Nette Geschichte um einen Mathe-Nerd!

 

Monika Peetz ist bekannt für ihren Roman "Die Dienstagsfrauen", ihr neuester Liebesroman "Ausgerechnet wir" erscheint 2016 im Kiepenheuer & Witsch Verlag

Tom ist Ende 20 und ein echter Nerd, er hat eine mathematische Begabung und Zahlen sind seine Welt. Die sind verlässlich, da errechenbar, was ihm bei Menschen äußerst schwierig vorkommt. Weil Tom sich eine feste Beziehung wünscht, erscheint ihm eine Datingseite interessant, bei der die Kunden durch eine mathematische Formel "errechnet" werden. Die Traumfrau wird schnell präsentiert, sie heißt Lisa. Leider hat die Sache einen Haken, denn unter diesem Namen verbirgt sich Lisas Mutter. Tja, das war ja wohl nichts! Wird er dennoch die richtige Traumfrau finden?






Mir hat diese Liebesgeschichte gefallen und die Besonderheit, hier mal einen Mann als Romanhelden vorzufinden, ist mal etwas anderes.
Tom ist ein ganz besonderer Typ und nicht gerade das, was man einen Womanizer nennt. Seine Suche nach einer Frau gestaltet sich durch sein Nerd-Verhalten als Mathegenie nicht so leicht. Einen Erfolg bei Frauen kann man ihm nicht gerade nachsagen. Trotzdem berechnet er seine Chancen und wie das Erlernen von Speisekarten und die Berechnungen irgendwelcher Tabellen auch humorvoll zu lesen ist, der Erfolg ist fraglich. 


Interessant wird die Handlung, als er sich dem Prinzip verschreibt, anderen Menschen Freude und Glück zu bereiten, in der Hoffnung, dass es dann zu ihm zurück kehrt. Nun, das klappt nicht immer, doch am Ende geht seine Rechnung auf, allerdings ganz anders als man er es erwartet hätte. 


Der Schreibstil ist locker und unterhaltsam, die kurzen Kapitel sind flott zu lesen und zeigen deutlich die Situationswechsel an.

Der Roman ist anfangs sehr charmant und witzig und stellt mit Tom einen speziellen, aber doch sympathischen Charakter vor, den man gern durch seinen Lebensalltag in Berlin folgt.

Jedoch schlug bei mir die anfängliche Begeisterung für diesen Charakter dann doch in etwas Langeweile um. Die Geschichte mit den 28 Karma-Geschenken wurde mit der Zeit immer banaler und Toms Rechnerei schon nervig.

Einige Szenen wirkten sehr konstruiert und nicht sehr realistisch. Wenn auch das Lebens eines Nerds immer etwas speziell ist, so wurde es mir hier doch zuviel. Für einen Mann von fast 30 Jahren war Tom einfach zu lebensfremd. Ständig trat er in irgendwelche Fettnäpfchen und der daraus resultierende witzige Effekt schlug nach einer Weile in Langeweile um. Das Ende hatte man dann so erwartet.

 

Ein leichter Unterhaltungsroman um einen netten Nerd mit witzigen Szenen für zwischendurch.


                   
  

Montagsfrage # 16






Die Montagsfrage gibt es jede Woche von Buchfresserchen und gibt den Lesern so Gelegenheit, die Blogger besser kennen zu lernen!

 

Wie viele Bücher hast du dieses Jahr bereits gelesen und welche sind deine 3 Favoriten?

Eine interessante Frage, die ich eher zum Jahresabschluss erwartet hätte! Aber viellicht ändert sich ja bei meinen persönlichen Bestsellern auch nicht mehr viel! 
Dieses Jahr war buchtechnisch schon sehr umfangreich und daher recht erfolgreich! 
Ich habe 2016 sage und schreibe bereits 205 Bücher gelesen, manche zählen ja sogar die Seiten, das ist mir allerdings viel zu umständlich und aufwändig, da lese ich in der Zeit lieber! :-) Aber ich bin sehr zufrieden mit dieser Anzahl, es war eigentlich mein erhofftes Jahresziel! 

Als Favoriten kann ich mich kaum auf nur drei Exemplare einschränken. 
Ich muss ja von den 5-Sternen-Büchern ausgehen und das waren pro Monat so zwischen 5 und 8 Highlights, das mal 10 Monate = 50 - 80 Bücher. 

Daher gehe ich einfach mal spontan vor und nehme die Bücher, die mir sofort einfallen! 

Diese drei Bücher haben mich wirklich nachhaltig beeindruckt:

- Eierlikörtage von Hendrik Groen: Hier gibts die Rezi!




- Der Pfau von Isabel Bogdan: Hier gibts die Rezi!




- Das letzte Nashorn von L. van Oord: Hier gibts die Rezi

 

Ich bin ja gespannt, was bei der Montagsfrage allgemein so für Buch-Hits erwähnt werden. Um die persönliche Weihnachtswunschliste aufzufüllen ist das sicherlich eine gute Quelle! *Grins

Euch wünsche ich einen guten Start in die neue Woche,  
liebe Grüße Barbara! 

Samstag, 12. November 2016

Neuzugänge # 30

Der letzte Neuzugangspost ist schon etwas her. Doch jetzt ist wieder Nachschub in Sachen Bücher eingetroffen. Es sind alles Romane, nicht ein Krimi oder Thriller ist dabei! Ich wundere mich selbst darüber! :-)
 

Monika Preetz - Ausgerechnet wir: 
Dieses Buch habe ich von einer Freundin geliehen und bin schon gleich tief eingetaucht in die Geschichte. Protagonist Tom ist auf der Suche nach seiner Traumfrau. Bislang finde ich das Buch ganz toll!

Liebe, Zimt und Zucker - Julia Hanel: 
Schon der Titel und das Cover sind geschmacklich top! Die Handlung dreht sich um einen liegen gelassenen USB-Stick, den Marit wieder dem Verlierer zukommen lassen möchte. Das geschieht per Mail und mit einer humorvollen Art.

 
Der letzte Roman ist ein Gewinn! Schaut mal das wunderschöne Cover an! Mir hat es sofort gefallen! 

 

Julie weiß, wo die Liebe wohnt - Gilles Legardinier:
Diesen Roman habe ich bei Gisela auf ihrem Blog Lese-Himmel gewonnen. Vielen herzlichen Dank! Von dem Autor habe ich schon Bücher gelesen und mag den Schreibstil sehr. 




Ich freue mich auf diese Bücher sehr, auch wenn ich Liebesromane nicht unbedingt als mein Lieblingsgenre bezeichnen würde. 

Nun wünsche ich euch einen schönen Samstagabend, liebe Grüße 
eure Sommerlese!
 

Die Ländersammlerin - Nina Sedano

 

Reisefrust statt Reiselust


Unter dem Titel "Die Ländersammlerin" beschreibt Nina Sedano, die meistgereiste Frau Deutschlands ihre Reisen. Das Buch aus dem Jahr 2014 wurde Spiegel Bestseller und wird bei Eden Books verlegt.


Nina Sedano beschreibt ihre Reisen durch die 193 UN-Staaten. Sie erzählt von ihrer Kindheit, ihren ersten Reisen als Sprachschülerin nach England und wie sie zum Reisen kam. Dazu gab sie ihren Bürojob auf.



Nina Sedano hat alle 193 Länder dieser Erde bereist. Das klingt gewaltig und ist auch in meinen Augen ein abenteuerliches Unterfangen. Doch damit steht sie nicht allein da. Es gibt inzwischen viele Menschen, die "Länder sammeln"! Sie nennen es den "Weltenbummler Wettstreit der extrem Vielreiser". Meiner Meinung nach ein echt dekadentes Hobby, bei dem sicherlich viele Teilnehmer die Augen vor den jeweiligen politischen oder gesellschaftlichen Zuständen in den Ländern verschliessen. Doch das nur am Rande!


Dieses Buch hat mich leider enttäuscht. Dabei reise ich selbst gerne und erhoffte mir tolle Empfehlungen einsamer Landstriche und liebenswürdiger Menschen, toller Küche, exotischer Kulisse und vor allem interessante Sehenswürdigkeiten.
Mich erwartete statt dessen ein sprachlich nicht ganz ausgereifter Sprachstil einer in ihrer Berufswelt gefrusteten Frau, die es sich zum Ziel gemacht hat, 193 Länder zu sammeln.
Auch wenn ich Frau Sedanos Mut und ihre Beharrlichkeit gerade in Behördendingen für die Einreiseformalitäten bewundere, so vermisse ich doch intensive Erlebnisse und reine Freude am Erlebten. Es kam mir wie ein Abhaken und Sammeln der Länderstempel im Pass vor. 


Für die Länder Aserbaidschan und Usbekistan werden im Buch ein paar Seiten veranschlagt. Die Autorin berichtet von einem Hammelessen, von dem sie krank wurde und Fieber bekam. Natürlich tut sie mir leid, aber wer viel reist, muss mit so etwas rechnen.
Sie jammert ebenfalls über Mitreisende, die in Mehrbettzimmern bei ihrem Beisein ihr Liebesleben ausleben. Die Vorstellung finde ich auch schrecklich, aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, mich dort einzumieten. 

Ich hatte mir vorgestellt, hier tolle Reiseempfehlungen oder abenteuerliche Erlebnisse zu finden, leider Fehlanzeige. Gut gefällt mir lediglich die realistische Darstellung der Reise in Nordkorea. Auch die Versuche, für bestimmte Länder, wie den Iran ein Reisevisum zu bekommen, sind aufschlussreich.
Das sind für mich jedoch keine relevanten oder auch hilfreichen Infos, da diese Länder für mich keine Reiseziele darstellen.


Glücklicherweise unterliege ich ja keinem Zwang zu reisen, sondern suche mir meine Ziele nach landschaftlichem Interesse und persönlicher Vorliebe aus. Ich muss nicht reisen, sondern ich darf! 

Bei diesem Buch bemängele ich hauptsächlich die Art, wie sich Frau Sedano darstellt und wie sie erzählt. Beides wirkt aufgesetzt und ich empfinde kein sonderliches Interesse an ihrer Person und die Geschichten sind nicht spannend. 



Wo bleibt die Reisefreude, wo sind die einzigartigen Erlebnisse, wo das Reisefieber? Es hätte ein tolles und interessantes Buch werden können. Ein echter Bestseller muss nicht unbedingt ein super Buch sein! 




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