Donnerstag, 20. April 2017

Grätenschlank - Ute Haese

Zwischen Schampus und Fischbulette


"Grätenschlank" heißt der vierte Band der Küsten Krimi Reihe von Ute Haese um ihre Privatermittlerin Hanna Hemlokk. Dieser Krimi erschien 2014 im Emons Verlag. [Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG]

Die schöne Daphne Merkenthal starb während einer Betriebsfeier
der "FettKillerKompagnie" durch einen Champagnersäbel. War es
wirklich nur ein Unfall, der dort im Herrenhaus Hollbakken geschah? Zweifellos ein mysteriöser Fall für Hanna Hemlokk, die selbst ernannte Privatdetektivin und Liebesgeschichtenautorin aus dem hohen Norden. 





"Mit dem richtigen Trommelfeuer an Marketing lässt sich eben alles verkaufen. Auch ein Fettzellenkillergel mit integriertem Hautstraffungsmodul für die jung gebliebene Frau im allerbesten Alter." Zitat Seite 64

Dieser Krimi hat mich anfangs mit seinen kauzigen Figuren, vielen humorvoll bissigen Sprüchen und lockeren Wortspielen sehr für sich eingenommen. Miss Private Eye Hanna Hemlokk ist eine ganz besondere Frau, deren Gedanken man dank innerer Monologe gut mitverfolgen kann. Sie ist häufig ironisch und zeigt ihre Sicht auf hormongesteuerte Männer, diätsüchtige Frauen und andere Unsympathen.

Hinter der Story steckt die ausgefallene Idee, ein weibliches Opfer auf einer Betriebsfeier des FKK durch einen Champagnersäbel umbringen zu lassen. Ob Unfall oder Mord, das muss erst noch geprüft werden.
Die Ermittlungen führen Hanna in das Herrenhaus Hollbakken, in dem sich die FettKillerKompagnie getroffen hat. Es geht jedoch nicht nur um Gewichtsprobleme, sondern auch um andere Vorlieben, die die Teilnehmer hier ausüben.
Ich musste häufig schmunzeln, denn die Autorin legt ihren Figuren schon sehr amüsante Worte in den Mund. Im Ganzen wurde das aber schliesslich auch ermüdend und einfach zuviel des Guten. Ein paar weniger Geschwätzigkeiten bei den Befragungen hätten der Handlung gut getan.

Bei den Charakteren ist eine breite Palette aller Wesenszüge vertreten, ob Dandy, Callboy, blonde Hausfrau oder fürsorgliche Eltern, alles ist vertreten.  
Die Krimiermittlung glänzt nicht durch hohe Spannung oder schwierige Täterfindung, dafür erlebt man aber die Schleswig-Holsteinische Gegend aus nächster Nähe mit, Ostsee, Fischbrötchen, Tee und Bootstour inbegriffen.

Mir haben die unnötigen Nebenhandlungen in Form von Schildkrötenentführung oder Mordversuch durch eine Gräte in einer Fischbulette ein wenig die Lust am Buch genommen, auch wenn ich es eigentlich gern gelesen habe.


 
Als Strandkorblektüre kann ich dieses Buch mit hohen Unterhaltungswert und reichlich Humor empfehlen, als reiner Krimi jedoch eher zu schräg.  



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