Mittwoch, 28. Februar 2018

Kopfsache schlank - M. Reddy/ I. Zachenhofer

Informativ, aufschlussreich, aber als Buch schwierig zu beurteilen. 

 

Abnehmen ist Kopfsache



Dr. med. Marion Reddy und Dr. med. Iris Zachenhofer sind Neurologinnen. Ihr gemeinsames Buch heißt "Kopfsache schlank", es erscheint im Goldmann Verlag.  (Werbung)



  
Eigentlich weiß jeder, dass Abnehmen allein durch die Art des Essens oder eine geringere Menge zu schaffen ist. Auch die Bewegung spielt eine große Rolle zur Verbrennung von Kalorien. Entscheidend ist die Willensstärke! Schafft man es, auf etwas zu verzichten oder das Lebensmittel mit der geringeren Kalorienzahl zu essen? Dann ist man auf dem richtigen Weg, hat man aber durch Gewohnheit, Stressfaktoren oder Unzufriedenheit Frust, dann wird man sicherlich diese Willensstärke nur schwer aufbringen. 

Was will uns dieses Buch also zu diesem Thema sagen? Können wir unser Gehirn dahingehend programmieren, dass wir abnehmen?
Die Antwort ist eindeutig "Nein". Aber das Gehirn und die Funktionen zu kennen, macht es einfacher, sich diesem Thema zu nähern und an seinen eigenen Gewohnheiten Fehler zu erkennen und sie dann anpacken zu können. 

Dieses Buch bringt auf unterhaltsame Weise medizinisches Fachwissen näher, zeigt Vorgänge im Gehirn und erklärt ablaufende Prozesse auf verständliche Art und Weise. Mit lebensnahen Beispielen aus dem Leben der Autorinnen wird hier Fachchinesisch klar gezeigt. So gesehen ist es eigentlich kein reines Sachbuch.

Zu den Inhalten: wer weiß schon, welche Programme im Gehirn ablaufen, die uns bei all den guten Vorsätzen zum Abnehmen scheitern lassen. 
Die Sache ist komplexer als man glaubt, nicht nur guter Schlaf und Zufriedenheit sind wichtig, auch bestimmte Hormone und ein funktionierender Blutzuckerspiegel. Gerade dieser lässt uns nicht bis zur nächsten Mahlzeit warten, sondern zu kleinen Snacks greifen. Ein fataler Fehler, den man vielleicht mit dem Hintergrundwissen dieses Buches umgehen kann, weil man die Falle kennt. 

Für mich war dieses Buch kein Versuch um abzunehmen, sondern mich hat interessiert, inwiefern das Gehirn unser Essverhalten steuert und wie man dort ansetzen kann.


Hunger ist für den Körper ein Zeichen von Stress. Im Gehirn wird z. B. beim Essen das Belohungshormon Dopamin freigesetzt, dieses baut das Stresshormon Cortisol ab. Das Ziel des Körpers ist also, Nahrung zu bekommen. Diese ist entscheidend für den Blutzuckerspiegel, geht der nach schnellem Anstieg in den Keller, haben wir Heißhunger. Es gibt aber Nahrungsmittel, die einen geringen glykämischen Index haben, die den Blutzuckerspiegel relativ konstant halten können. Die Folge wäre: die Hungerattacken werden geringer. 

Im Buch gibt es eine Liste von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index.
Stellt man seine Nahrung daraufhin um, ist das im Grunde eine Umstellung auch der alten Muster im Gehirn. 

Wir brauchen Dopamin, fehlt die Gabe durch die hochglykämische Nahrung, so müssen wir andere Wege finden, das Dopamin ausgeschüttet wird. 


Statt im Essen gibt es weitere Dopaminquellen. Diese erzeugen wir auch durch sportliche Betätigung, durch positive Erlebnisse wie in der Natur, bei der Musik, bei schönen Dingen oder in einer Wohlfühlatmosphäre in der eigenen Wohnung. 

"Je mehr wir eine Mahlzeit inszenieren, desto intensiver kann die Dopaminausschüttung ausfallen." Zitat S. 120 


Fachwort: Verhaltensverstärkung, wenn Dinge Spaß machen, wiederholen wir sie eher.

Abnehmen durch Wohlfühlen wird sicherlich einfacher zu bewerkstelligen sein, als durch Verzicht und Frusthungern. 

Dieses Buch klärt auf über unsere Essgewohnheiten, erklärt die medizinischen Hintergründe und Fakten und gibt einige Beispiele zum eigenen Gebrauch. Die interessanten Einblicke klären auf über unser Gehirn, ob man dank dieser Erkenntnisse wirklich abnehmen kann, steht noch zu beweisen. 




1 Kommentar:

  1. Ich denke es ist immer reine Kopfsache was man isst. Und wie viel. Man führt ja doch selber Regie beim essen . Danke für die Rezi. Das Buch werde ich dann eher nicht lesen ;))
    LG heidi

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