Freitag, 15. Mai 2015


Schwiegermutter all'arrabbiata - Brigitte Jacobi

 

Dieser Roman von Brigitte Jacobi  erscheint bei "Marion von Schröder", zugehörig zu den Ullstein Buchverlagen.



Per SMS bekommt Henrike einen Hilferuf ihres Freundes Dario aus seiner kalabrischen Heimat. 
Sie ist gerade mit einer kunstvollen Torte beschäftigt, die eine filigrane Marzipan-Barbiefigur zieren soll. Leider floriert ihre Konditorei zur Zeit nicht so gut. Doch damit nicht genug der Sorgen, sie hat  auch noch ihren Vater, einen Professor für Literatur mit einem Hygienefimmel an der Backe.
Sie reist kurzerhand mit dem Pkw bis nach Pietraluca im Süden Italiens und will ihr Leben an der Seite von Dario verbringen. Dafür muss sie ihn erst mal finden. Mit seiner lebhaften Mutter geht es dann richtig zur Sache.


In diesem heiteren Frauenroman gibt es viele skurril angelegte Charakter mit ausgeprochen merkwürdigen Ticks, eifersüchtigen Anlagen und italienischem Temperament. Dadurch lebt die Geschichte, wird sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Man meint wirklich, erst mit Henrikes Vater auf Goethes Spuren durch Italien zu wandeln und sich dann in einer italienischen Familie in Kalabrien zu befinden.

Brigitte Jacobi beschreibt die Stationen der Reise auf eine humorvolle Art und sie fängt den Zauber Italiens und seiner Menschen toll ein. Überhaupt macht ihr Schreibstil Spaß und liest sich wunderbar leicht und flüssig. Einmal angefangen, kann man kaum wieder aufhören.

So ist auch das Treffen mit der aufbrausenden Mamma Lucia und die italienische Verköstigung großartig beschrieben. Die Handlung dagegen ist etwas verworren und Dario, der Hauptgrund dieser Reise, wird erst spät gefunden. Das ist leider der große Haken an der Geschichte. Der eigentliche Plot dreht sich eher um Mutter Lucia, Großmutter Nonna und Bruder Massimo, der Henrike ordentlich den Kopf verdreht. Gelungen finde ich die Verwandlung des Professors, der endlich für seine Tochter Stellung bezieht und sich über sein eigenes Leben klar wird. Dagegen ist Henrike eher sensibel und wankelmütig und am Ende zu schnell überzeugt.
Unterhalten habe ich mich dennoch prima und die Zitate Goethes passen ausgezeichnet zu dieser Reise.


Wenn man einen schönen Sommerroman sucht, der das Flair Italiens widerspiegelt, ist man mit diesem Buch gut bedient. Die Personen haben viele Ecken und Kanten, es gibt einige humorvolle Szenen und die Handlung ist sehr abwechslungsreich.


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