Dienstag, 30. Juni 2015

Die Küste der Freiheit - Maria W. Peter

Historischer Roman über amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 

Herausgeber ist der Bastei Lübbe Verlag

Dieses Buch bekam ich als Blogger-Exemplar von der Autorin zugesandt. Eine große Freude hat sie mir damit gemacht und dafür danke ich an dieser Stelle herzlich!

                                                                                                                                            

1775: Die Mennonitin Anna lebt mit ihrem Vater in Hessen in einer Gemeinde der Täufer. Bei einem Überfall rettet sie der junge Leutnant Lorenz von Tannau und beide verlieben sich ineinander. Lorenz wird mit seinem Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt. Annas Vater stirbt und aus Verzweiflung und fehlender Lebensperspektive verkauft sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien. Dort machen beide ihre eigenen Erfahrungen mit der Sklaverei und erleben die Wirren des Unabhängigkeitskrieges. 





 

 

Was für ein toller Schmöker!
Dieses Buch hat mich gut unterhalten, informiert, aber auch erschüttert und mitgerissen. Doch das Wichtigste, es hat mich vollkommen vereinnahmt und in eine andere Zeit hineinversetzt. Ich konnte es einfach nur verschlingen und immer weiter lesen, obwohl der Roman ja umfangreiche 880 Seiten zählt. Die Seitenzahl sollte also niemanden abschrecken.

Die historischen Grundlagen hat die Autorin ausgezeichnet recherchiert und äußerst gelungen in den Roman eingebaut. Sie vermittelt ein deutliches Bild Amerikas und seiner Klassenunterschiede, beschreibt den auch mit Hilfe von ausländischen Soldaten geführten Unabhängigkeitskrieg und die vielseitigen religiösen Strömungen, die durch Auswanderer dort gelebt wurden.
Historische Begriffe und Persönlichkeiten werden ausführlich im Glossar erklärt und beschrieben. So hat man als Leser die Möglichkeit, sein Wissen um diese Zeit aufzufrischen und ein besseres Verständnis der herrschenden Umstände zu erhalten. Besonders hervorheben möchte ich das aufschlussreiche Nachwort der Autorin, hier wird der Traum der Freiheit in der Geschichte der Menschheit noch einmal ausdrücklich erklärt.

Doch nicht nur die geschichtlichen Belange sind interessant dargestellt. Die spannende Liebesgeschichte der beiden Protagonisten Anna und Lorenz entwickelt sich mit viel menschlichem Auf und Ab und zieht den Leser in seinen Bann. Das bringt Sehnsucht und Leben in historische Romane. Aber auch der Zeitgeist wird sehr klar bechrieben, indem die Lebensumstände und die Klassenunterschiede auch zwischen christlichen Konfessionen aufgezeigt werden und somit die damit verbundenen unüberbrückbaren Hürden der zwei Liebenden deutlich werden. Die Charaktere setzen sich im Handlungsvelauf gedanklich mit den religiösen Aspekten auseinander und deuten damit die Schwierigkeiten ihrer Verbindung in der damaligen Zeit an.

Auch wenn ich diesen Roman in seiner Sprache und Fülle regelrecht verschlungen habe, so ist doch der Zufall hier eindeutig zu viel am Werk. Wenn sich ein paar Personen im großen Amerika immer wieder treffen, wirkt das natürlich unlogisch und konstruiert. Doch das blende ich einfach aus. Denn als fiktive Personen und Stellvertreter ihrer Zeit sehe ich sie eher sinnbildlich und nur so kommt in der Handlung eine Dramatik und Spannung auf!


Diese Geschichte um Anna und Lorenz hat mich gefesselt. Gerade die geschilderten Klassenunterschiede, das große Leid der Sklaven, die menschenverachtende Unterdrückung durch Plantagenbesitzer und ihre Helfershelfer ziehen mich in einen Bann des Lesens und nehmen mich mit auf eine emotionale Reise. Große Leseempfehlung von mir!



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