Freitag, 26. August 2016

Der Palast der Meere - Rebecca Gablé

Ist nicht mehr mein gewohntes Waringham 

"Der Palast der Meere" ist mittlerweile der 5. Band der historischen Waringham-Saga von Autorin Rebecca Gablé aus dem Bastei Lübbe Verlag mit Erscheinungsjahr 2015.


Der Roman führt uns in die Renaissance, mitten in die Regierungszeit von Elisabeth I. in den Jahren 1560-1588 und beschreibt die weitere Entwicklung der Familie Waringham.
Hauptprotagonisten sind die Geschwister Eleanor und Isaac of Waringham. Eleanor ist als Spionin der Königin genauestens über die Intrigen und das Leben bei Hofe informiert. Sie unterhält eine uneheliche Bezeihung zum König der Diebe, allerdings wohlwollend protigiert durch die Königin.
Ihr Bruder, Isaac of Waringham entwickelt sich vom blinden Passagier und Zuckerrohrsklaven bis zum Freibeuter mit eigenem Schiff. Durch ihn sehen wir die damalige Schifffahrt und die Kämpfe der spanischen Armada aus nächster Nähe.   





Nachdem die Waringham-Reihe im Mittelalter begonnen hat, spielt das Geschehen des 5. Bandes im Höhepunkt der Renaissance, dem goldenen elisabethanischen Zeitalter. Dadurch verlassen wir die Gegend um Waringham und erkunden die weite Welt. Die Seefahrerära hat jetzt ihre Hochzeit und macht sich zu neuen Ufern auf.  



Wir tauchen ein in den Religionskonflikt zwischen Papisten und Reformierten, sehen das Leben bei Hofe Elisabeths mit kulturellen Höhepunkten, erleben die neue Welt mit ihren beeindruckenden Ansichten, erfahren Schreckliches über Sklaverei und Ausbeutung und begleiten die Protagonisten auf ihren abwechslungsreichen Lebenswegen mit ihren persönlichen Gedanken und Emotionen.
So kennt und liebt man die Romane von Rebecca Gablé.

Was ich aber kritisieren möchte, ist das Fehlen eines diese vielfältigen Figuren, Handlungen und Schauplätze mit einem übergeordneten Stranges. Es werden viele berühmte Persönlichkeiten der damaligen Zeit in den Roman eingebaut. Nicht alle werden so glorreich beschrieben, wie man sie kennt.
Daneben führen diverse Nebenhandlungen und Figuren durch den Roman. Diese haben mich zwar eindrucksvoll begleitet, aber vor lauter Wendungen der Geschehnisse und Verbindungen der Personen fühlte ich mich etwas verloren. Hier fehlte mir definitiv der rote Faden.


Mir hat der mitreißende Schreibstil von Rebecca Gablé wieder ausgesprochen gut gefallen, ihr gelingt es einfach, eine Atmosphäre zu erstellen, die zeitgemäß erscheint. 
Mich erstaunt immer wieder, wie es ihr gelingt, hervorragend recherchierte historische Fakten mit Leben zu füllen und Fiktion und Realität lebendig zu vermischen.

Aufgrund der bisherigen Erfolgsromane liegt die Messlatte allerdings  sehr hoch, gegen andere historische Romane gehört die Autorin immer noch zur Spitze und daher gebe ich diesem, auch unabhängig von den anderen Bänden der Reihe zu lesenden Roman, volle 4 Punkte.
 

"Der Palast der Meere" steht für großartige Erzählkraft und Unterhaltung, für Fans der Reihe ist es ein Muss. Andere finden einen bunten historischen Roman mit vielfältigen Figuren und Ereignissen vor, die diese Autorin immer wieder zum Leben erweckt.  



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